Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll46. Sitzung / Seite 214

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An und für sich war das nicht das Ziel des Unterausschusses und des Sport­aus­schusses, denn eines war uns schon im Vorhinein vollkommen klar: dass wir die generelle Kriminalisierung der Sportler ablehnen, wobei wir natürlich auf der anderen Seite gesagt haben, dass wir auf jeden Fall eine Verschärfung des Anti-Doping-Ge­setzes in verschiedenen Punkten haben wollen – und das ergibt sich ja schon aus der Umsetzung des aktuellen WADA-Codes.

Wir haben also die Strafrahmen im sportrechtlichen Sinne verschärft, was auch im Sinne des Sports ist, und wir haben den Betrugstatbestand im Strafgesetz präzisiert. Ich denke aber, es ist ganz wichtig, dass wir wieder den Sport in den Mittelpunkt der Berichterstattung rücken und dass der Sport und die Sportlerinnen und die Sportler wieder einen positiven Beitrag dazu leisten, dass es wieder Spaß macht, auch in den Sportvereinen Sport zu betreiben. Die momentane Situation ist nämlich eigentlich so, dass bei den Sportvereinen und vor allem bei den Eltern eine gewisse Verunsicherung eingetreten ist, weil man nicht genau weiß, ab wann Doping in dem Bereich im Sport­verein angebracht ist, oder wann das Kind dopen muss, damit es Spitzenleistungen erreichen kann.

Für die Sportverbände ist ganz wichtig, dass wir da auch Initiativen setzen, und so haben wir von der SPORTUNION mit Unterstützung des Sportministeriums und auch mit zwei großen Unternehmen eine Kampagne gestartet, nämlich die Kampagne Star Ribbon, mit der wir ganz klar für einen sauberen Sport werben. Wir haben dabei versucht, eine breite Plattform ins Leben zu rufen, wo wir jugendliche Sportlerinnen und Sportler, aber auch Personen des öffentlichen Lebens dazu aufrufen, diese Aktion zu unterstützen. Wir haben da breiten Zulauf, und es geht uns vor allem darum, aufzuzeigen, dass man auch mit einem sauberen Sport zu Spitzenleistungen kommt, dass wir also in dieser Hinsicht aktiv sind.

Ich glaube, dass das ganz wichtig ist, denn es hat ja zum Beispiel eine aktuelle Umfrage gegeben, bei der wir mittels des GfK-Instituts Folgendes abgefragt haben: Haben Sie den Eindruck, dass im österreichischen Sport selbst genug gegen Doping unternommen wird?, und da sagt immerhin jeder Zweite: Nein, in der Aufklärung wird zu wenig getan! – Und deshalb sind wir der Meinung, dass wir mit dieser Kampagne punktgenau richtig liegen, und der Zuspruch zeigt uns auch, dass das der richtige Weg ist.

Meine Damen und Herren, schauen wir also, und das ist mir ein wesentliches Anliegen, dass wir mit dem neuen Anti-Doping-Gesetz – und das ist eines der, wenn nicht das modernste in Europa – nahtlos die Arbeit der letzten Zeit im Sport fortsetzen, dass wir gemeinsam versuchen, diejenigen, die wirklich dopen, und vor allem diejenigen, die Doping organisieren, zu erwischen, denn das ist einmal der erste Punkt, der ganz wichtig ist, und der zweite Punkt ist, dass wir sie auch so nachhaltig aus dem Verkehr ziehen, dass sie keinen Schaden anrichten.

Der nächste Punkt ist – das hat Abgeordneter Krist sowieso auch bereits erwähnt –: Es geht nicht an, dass Sportler, die schon im Dopingbereich aktiv waren, dann wieder sofort und ohne jegliche Kontrollen im Sportbereich aktiv sind oder vielleicht über ein anderes Umfeld ausweichen und da wieder fragwürdige Spitzenleistungen erbringen. Kollege Brosz hat ja diesbezüglich auch den Vorstoß unternommen, den wir alle sehr begrüßen, dass eine einjährige Vorlaufzeit in diesem Fall gegeben sein muss. – Ich glaube, auch das ist ein wesentlicher Beitrag zu dieser Verschärfung.

Generell möchte ich mich bedanken – vor allem bei allen, die im Unterausschuss dabei waren und vor allem bei den Experten, denn es war sehr interessant, was diese im Unterausschuss dazu beigetragen haben, dass wir zu der Gesamtheit dieser Ge­set-


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