Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll46. Sitzung / Seite 213

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Sportbetruges im Strafgesetzbuch dieser unsportlichen und inakzeptablen Vorgangs­weise Rechnung getragen.

Auch die Unterscheidung zwischen Spitzen- und Breitensport, also dem Sport, mit dem mitunter viel Geld zu verdienen ist, und dem Sport, der mehr dem gesundheitlichen Aspekt und der sinnvollen Freizeitbeschäftigung nahekommt, ist uns wichtig.

Meine Damen und Herren, ich gebe zu, dass ich über die europaweite mediale Bericht­erstattung über unser Gesetz nicht wirklich glücklich bin. Wenn in den Medien von Südtirol bis Norddeutschland vom „Vorbild in Handschellen“ oder von „Zehn Jahre Haft für Dopingsünder“ berichtet wird, sind diese Darstellungen eigentlich nicht unbedingt das Ziel unserer Arbeit.

Mir ist wichtig, dass der Sport in all seinen Facetten als wesentlicher Beitrag zu ge­sunder Lebensführung und sinnvoller, aktiver Freizeitgestaltung erkannt wird, mir ist wichtig, dass Werte wie Disziplin, Respekt, Leistungsbereitschaft und Fair Play unser gesellschaftliches Miteinander prägen. Genauso wichtig ist es aber, beim Thema Doping zwischen Spitzen- und Breitensport, aber auch zwischen Eigendoping und Doping mit Bereicherungsabsicht zu unterscheiden.

Doping ist jedenfalls als klares Fehlverhalten im Sport festzumachen – egal, ob es im Fitnessklub oder bei einer Sportveranstaltung praktiziert wird.

Wenn es uns, wie von uns gewollt, gelingt, dass diese verschiedenen Behörden vom Zoll bis zur Gesundheit, von der Justiz bis zum Sport, unterstützt durch die NADA, besser und intensiver zusammenarbeiten, wird mit diesem Anti-Doping-Gesetz eine neue Ära des sauberen Sportes beginnen.

Meine Damen und Herren, echt besorgt bin ich aber über die Berichte in den Medien, dass des Dopings überführte Sportlerinnen nun in österreichischen Schulen, zum Beispiel in Niederösterreich, Auftritte absolvieren und sich dort als Anti-Doping-Kämp­ferinnen präsentieren. – Ich sage ganz offen, das ist unglaublich und aus meiner Sicht absolut abzulehnen! Wer wochenlang beharrlich öffentlich lügt und nur dann etwas zugibt, wenn eindeutige Beweise vorliegen, hat jede Berechtigung verloren, vor Kin­dern und Jugendlichen, die sich nicht wehren können, aufzutreten.

Ich verlange, dass die Verantwortlichen und die zuständigen Stellen dieses Treiben sofort abstellen und auch künftig unterbinden! Mir wäre die tägliche Bewegungseinheit, mehr Sport, mehr Dopingprävention und aktive körperliche Betätigung in den Schulen lieber als das verpflichtende Zuhören bei Vortragenden, für die Fitness und Ehrlichkeit ein Fremdwort ist. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie des Abg. Ing. Westenthaler.)

Abschließend bedanke ich mich recht herzlich bei Sportminister Darabos, bei allen Sportsprechern, bei den Mitgliedern des Sportausschusses, aber auch bei den Mitar­beitern in den Klubs und im Ministerium für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Wochen. – Danke. (Beifall bei SPÖ und ÖVP sowie des Abg. Ing. Westenthaler.)

19.56


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Haubner. 5 Minuten Redezeit sind eingestellt. – Bitte.

 


19.56.53

Abgeordneter Peter Haubner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Ich möchte dort fortsetzen, wo Abgeordneter Krist aufgehört hat, nämlich in der Hinsicht, dass auch mich die Berichterstattung über das neue Anti-Doping-Gesetz ein bisschen nachdenklich gestimmt hat, dass wir die Sportler nur so quasi in „Handschellen“ präsentiert haben.

 


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