Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll55. Sitzung / Seite 205

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Erkrankungen zu verzeichnen. 2009 waren es zirka 8 400, wobei die überwiegende Mehrzahl immer noch auf Salmonelleninfektionen entfällt, die sich überwiegend nur als Brechdurchfall äußern und selten zu Erkrankungen oder zum Tod führen. (Abg. Ing. Westenthaler: Alles „bestens“!) Leider ist das bei der Listeriose nicht so: Hier liegt die Sterblichkeit auffallend höher. (Abg. Mag. Stadler: Das ist ja unglaublich! – Ruf beim BZÖ: Verharmloser!)

Ganz aktuell zum geklärten Listeriose-Ausbruch: Ich möchte mich ganz besonders und in aller Form bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AGES bedanken. Dem Lei­ter des Nationalen Listerien-Referenzlabors bei der AGES ist es zu verdanken, dass der Ausbruch rasch aufgeklärt wurde. Ohne dieses Engagement wüssten wir wahr­scheinlich jetzt noch nichts über den Zusammenhang zwischen der Listeriose-Erkran­kung und dem Hartberger Käse.

Als das Produkt und der Betrieb feststanden, wurde das Inverkehrbringen der Produkte unverzüglich untersagt. Der betroffene Betrieb in der Steiermark ist noch immer ge­schlossen. Es läuft derzeit eine Probeproduktion unter Aufsicht der Veterinärmedizini­schen Universität. So soll herausgefunden werden, wo die Ursache für diese Kontami­nationen liegt, die nach wie vor unklar ist. Produkte aus diesem Betrieb werden derzeit nicht in Verkehr gebracht. Eine Abklärung, wo die Ursache für die Verunreinigungen liegt, ist insbesondere auch deshalb interessant, weil scheinbar auch keine gleichmä­ßige Kontamination vorliegt.

Bei den Produkten selbst dürften diese unterschiedlich starken Kontaminationen aufge­treten sein. Ich erinnere daran, dass die Firma letztes Jahr 5 Millionen Stück des Quar­gels produziert hat, bisher 21 Erkrankungsfälle auftraten, und davon gab es leider, wie wir seit gestern wissen, fünf Todesfälle: vier 2009 und eben ein weiterer 2010.

Gestern ist dieser Todesfall hinzugekommen: Es handelt sich um einen 57 Jahre alten Mann aus Niederösterreich. (Abg. Bucher: Das ist jedem bekannt, dass ...!) Das Isolat ging bei der AGES am 5. Jänner ein; die Infektion muss daher noch im Dezember be­ziehungsweise Anfang Jänner erfolgt sein. (Abg. Bucher: 48 Stunden braucht man, um ...!) Einen Hinweis, wann und wie häufig der Verstorbene Quargel konsumiert hat, haben wir leider nicht, er war aber grundsätzlich in keinem guten Allgemeinzustand und hatte Leberprobleme. (Abg. Mag. Stadler: Na dann!)

Am 9. Februar wurde das letzte Isolat an die AGES übermittelt. Seither, also seit mehr als zwei Wochen, gibt es keine Neuerkrankungen mehr. Das zeigt, meine sehr geehr­ten Damen und Herren, dass der Rückruf der Produkte der Firma und deren Warnung genutzt haben.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich halte fest: Alle Vorgaben des EU-Lebens­mittelrechtes beziehungsweise des österreichischen Lebensmittelrechtes werden und wurden eingehalten. Mir und meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei der Lebens­mittelaufsicht Untätigkeit, Vertuschung, Packelei mit der Industrie oder Gemeingefähr­dung zu unterstellen, muss entschieden zurückgewiesen werden. Wir haben sicherge­stellt, dass die möglicherweise gefährlichen Produkte vom Markt sind, nicht mehr auf den Markt kommen können und dass auch den Ursachen nachgegangen wird und die­se geklärt werden.

Das Bundesministerium für Gesundheit und die Aufsichtsbehörden der Länder arbeiten effizient im Hintergrund, drängen sich nicht in den Vordergrund (ironische Heiterkeit des Abg. Mag. Stadler) und gewährleisten, dass die Lebensmittel, die am Markt sind, auch sicher sind.

Herr Abgeordneter Grosz, führen Sie den steirischen Gemeinderatswahlkampf dort, wo er hingehört, nämlich in der Steiermark, und missbrauchen Sie nicht die Bühne des Na-


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