Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll60. Sitzung / Seite 222

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Deshalb bedarf es meiner Meinung nach erstens einer Bewusstseinsbildung über die Folgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Diabetes und darüber, dass Über­gewicht auf Dauer krank macht.

Neben der Aufklärungsarbeit bedarf es aber zweitens der Prävention. Es wurde schon viel darüber gesprochen, und genau in diese Richtung geht auch der Nationale Ak­tionsplan Ernährung. Eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung und im Zusam­menhang damit Bewegung sind die Antwort auf die vorhin genannten Erkrankungen.

Der Nationale Ernährungsplan beschäftigt sich mit Maßnahmen zur Gesundheitsför­derung und Prävention vor ernährungsabhängigen Krankheiten.

Ein paar Gedanken und Anregungen von meiner Seite zum Ernährungsplan. Das Wichtigste ist sicherlich einmal die Gewährleistung einer sicheren und gesunden Nah­rungsmittelproduktion, sind hochqualitative, gesunde Lebensmittel, die unsere Land­wirtschaft dankenswerterweise tagtäglich zur Verfügung stellt.

Dann geht es um die Umsetzung dieser Maßnahmen, zum Beispiel die gesunde Schul­jause (Abg. Dr. Pirklhuber: Ganz wichtig!), die angesprochen wurde. Es gibt auch hier bereits Programme vom Lebensministerium. Schulmilch-, Schulobstprogramme und zuckerarme Getränke sollten unbedingt in unseren Schulen angeboten werden. Das funktioniert zum Teil schon ganz gut in vielen Projekten.

Es gehört aber auch die Bewegung dazu. Und da, glaube ich, sollte man auch die Lehrpläne überdenken und hier zusätzliche Turnstunden anbieten. Wir sehen das ge­rade auch bei den Kindern, dass sie sich zu wenig bewegen, dass zu wenig Sport ge­macht wird. Deshalb wäre es, glaube ich, ganz wichtig, hier auch die Maßnahmen vor allem im Bereich von Schülern und Jugendlichen in den Schulen zu überdenken und neu auszurichten.

Ich möchte aber abschließend noch einen Punkt erwähnen, der mir auch als Betriebs­rat besonders am Herzen liegt, das ist die betriebliche Gesundheitsförderung. Die soll­te man hier auch mitdiskutieren.

Wir haben da draußen Trinkwasserbehälter. Ich meine, es gibt ja wenigstens ein paar positive Maßnahmen auch hier im Hohen Haus. Das Aufstellen von Trinkwasserbehäl­tern sollte man auch in den Betrieben umsetzen; mit dieser Thematik sollten wir uns in­tensiver auseinandersetzen. Zum Beispiel könnte man auch einmal Wasserkrüge als Geschenk hergeben, damit man anregt, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Obstkörbe, gesundes Essen in den Kantinen sind ein Thema. Die Mitarbeiter gehen fast tagtäglich in die Kantinen, weil es dort kostengünstig ist, dort sollte auch eine ge­sunde Ernährung angeboten werden.

Bewegungs- und Fitnessprogramme sollten für die Mitarbeiter in den Betrieben ge­schaffen werden, und eine gute Ausstattung mit Büromöbeln ist heute auch ein Gebot der Stunde und muss eigentlich auch eingefordert werden.

Und da bin ich beim Thema. Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir sollten uns schon wieder einmal Gedanken machen über die Ausstattung, die wir hier im Hohen Haus haben. Wenn wir jetzt zehn Stunden oder über zehn Stunden bereits auf diesen Sesseln sitzen – und einige Stunden wird es noch dauern –, ist es eigentlich schon eine Zumutung. (Beifall bei Abgeordneten der FPÖ.) Jeder Arbeitsinspektor würde die­sen Raum schließen, meine Damen und Herren. Jeder, der irgendwo einmal mit einem Arbeitsinspektor unterwegs war in einem Betrieb, weiß, dieser würde es nicht zulassen, dass auf solchen Plätzen gearbeitet werden muss.

Abschließend: Dieser Nationale Aktionsplan Ernährung, meine Damen und Herren, ist eine richtige und wichtige Maßnahme: Und nach dem Motto „so lange wie möglich ge­sund leben“ sollte dieser Aktionsplan auch weiterentwickelt werden. (Beifall bei der ÖVP.)

19.16

 


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