Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll60. Sitzung / Seite 221

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Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Ing. Kaipel. 3 Mi­nuten Redezeit. – Bitte.

 


19.08.43

Abgeordneter Ing. Erwin Kaipel (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Ernährung und Bewegung bestimmen ganz wesentlich Dauer und Qualität unseres Lebens und definieren uns auch als Kostenfaktor für den Staat. Daher ist es wichtig, dass wir mit Ernährung, Bewegung sehr bewusst umgehen. Verschie­dene Länder in Europa haben bereits zur Korrektur diesbezüglich angesetzt. Auch der Österreichische Ernährungsbericht zeigt Handlungsbedarf in Österreich, und daher hat auch unser Herr Gesundheitsminister Stöger mit dem Nationalen Aktionsplan Ernäh­rung auf die österreichische Situation reagiert. Er will damit der österreichischen Bevöl­kerung das Problem bewusst machen.

Verbessern heißt aber zweifellos Änderung, Änderung des Lebensstils. Dies darf aber nicht am Einzelnen hängenbleiben, sondern wir brauchen dafür eine starke, breite un­terstützende Lobby. Wichtig wird sein, dass alle Teilbereiche, vom Kindergarten bis hin zum Pflegeheim, Teil des Bewusstseinsbildungsprozesses sind und dass vor allem al­le, die Lebensmittel herstellen, vom Bauern bis zur Lebensmittelindustrie, die Ware auch so anbieten, dass der Konsument weiß, was er kauft. Stichwort: Kennzeichnung.

Gesunde Ernährung heißt mehr Nutzen für die Volkswirtschaft, heißt vor allem auch mehr Wohlbefinden für den Einzelnen. Dass Bewusstseinsbildung auch Erfolg bringt, zeigt das Beispiel in meinem Bundesland, wo seit dem Jahr 2000 unter dem Titel „Ge­sundes Dorf“ die Gemeinden aktiv sind. Zwei Drittel aller Gemeinden beteiligen sich an diesem Projekt, und seit dem Vorjahr gibt es auch eine eigene Stelle, einen eigenen Verein, der die Arbeiten koordiniert, der Verein für prophylaktische Gesundheitsarbeit.

13 Themen stehen zur Auswahl, die die Gemeinden jeweils nach eigenen Bedürfnis­sen in Arbeitsgruppen festlegen. Das reicht von Ernährung über Bewegung bis hin zur medizinischen Vorsorge. Das Projekt zeigt, dass gemeinsames Bewegen, auch ge­meinsames Abnehmen und dergleichen mehr zum einen Spaß macht, aber zum ande­ren auch Erfolg bringt. Die Tatsache, dass die burgenländische Bevölkerung um 50 Pro­zent mehr an der Vorsorgeuntersuchung teilnimmt als der Durchschnitt Österreichs, ist, denke ich, ein Beweis für den Erfolg dieses Projekts.

Bewegung ist vorhin einige Male angesprochen worden. Ich darf nur darauf hinweisen, dass die beiden Ministerien für Sport und Unterricht bereits ein Fünf-Punkte-Programm für mehr Sport und Bewegung in Schule und Kindergarten vorgestellt haben, und das auch in Kooperation mit den Sportvereinen.

Schlechte Ernährung und keine oder mangelnde Bewegung sind der Steckbrief für den Herzinfarkt, den natürlich keiner von uns haben möchte. Ganz im Gegenteil: Alle wol­len gesund bleiben, und alle wollen möglichst lange leben. Der Nationale Aktionsplan Ernährung wird eine Anleitung dazu sein. Leben wird ihn natürlich jeder selber müssen. (Beifall bei der SPÖ.)

19.12


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gelangt Herr Abgeord­neter Wöginger. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


19.12.31

Abgeordneter August Wöginger (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Als „Epidemie des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet die WHO das Übergewicht und seine Folgeerscheinungen. Die Ursachen sind fast überall eine falsche Ernährung und zu wenig Bewegung. Die Bevölkerung ernährt sich zu fett, zu salzig und zu süß. Vor allem auch bei Kindern nimmt leider Gottes die Fettleibigkeit immer stärker zu.

 


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