Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll67. Sitzung / Seite 116

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Herr Abgeordneter, ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich war lange Jahre Betriebs­rätin in der Privatwirtschaft, und für uns war das eine ganz, ganz wichtige Einrichtung, nämlich Ansprechpartner auf Augenhöhe für Kolleginnen und Kollegen zu sein. Auch Jugendliche brauchen eben Ansprechpartner auf Augenhöhe.

Was mir sehr wichtig ist: Die Verbesserungen, die wir im Bereich der integrativen Be­rufsausbildung geschaffen haben, waren eine wesentliche Forderung. Dann gab es eine wesentliche Initiative vonseiten der Behindertenanwaltschaft, die gesagt hat, mit einer reduzierten Wochenstunden- beziehungsweise Tagesarbeitszeit ist keine Ausbil­dung möglich. – Das haben wir mit dieser Novelle nun ermöglicht.

Das heißt, dass auch bei gesundheitlichen Problemen – und es gibt eben Fälle, wo das der Fall ist, und daher ist das notwendig – die Leute durch die integrative Berufsausbil­dung Chancen bekommen, eine Berufsausbildung zu erhalten.

Von den insgesamt 123 000 Lehrlingen haben wir knapp 4 800 in der integrativen Be­rufsausbildung. Wir sehen, dass von den Lehrlingen in der integrativen Berufsausbil­dung sehr, sehr viele in Betrieben ausgebildet werden, nämlich über 3 000. Auch die Be­triebe sind mit dieser Ausbildungsmöglichkeit sehr zufrieden.

Wenn es um Ausbildungsanerkennung im Herkunftsland, im Ausland geht, dann denke ich – gerade angesichts der Mobilität von Lehrlingen –, dass das schlichtweg zeitge­mäß und für die Jobfähigkeit und Beschäftigungsfähigkeit in der dualen Ausbildung ein ganz wesentlicher Punkt ist.

Ich freue mich sehr, dass diese Punkte hier auf breite Zustimmung stoßen. Ich danke. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

14.26


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Markowitz. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 3 Minuten. – Bitte.

 


14.26.16

Abgeordneter Stefan Markowitz (BZÖ): Herr Präsident! Sehr geehrte Mitglieder der Bundesregierung! Ich freue mich sehr, dass heute so viele Jugendliche hier im Parla­ment sind, um dieser Debatte zu folgen.

Wir vom BZÖ werden dem Berufsausbildungsgesetz zustimmen. Ich werde hier be­gründen, warum.

Es sind wichtige Novellierungen, die den richtigen Weg weisen, nämlich den in die Zu­kunft, wenn die überbetriebliche Ausbildungslehrwerksstätte endlich eine Interessenver­tretung hat.

Die Jugendlichen brauchen einen Ansprechpartner. Auch ich brauche in der Firma das persönliche Feedback. Ich finde, das ist das Richtige. Was die Problematik betrifft, die du angesprochen hast, Herr Kollege Höbart: Bei den überbetrieblichen Lehrwerkstätten sehe ich das schon ein. Auch wir sagen immer, die Wiedereinführung vom Blum-Bonus wäre wichtig, denn gerade die Wirtschaft soll ja die Lehrlinge praxisbezogen aus­bilden.

Aber eines ist schon klar: Wenn jemand in einer überbetrieblichen Lehrwerkstätte ist, dann ist das allemal besser, als wenn er arbeitslos wäre und keinen Job fände. Dann wäre er frustriert und ein Langzeitarbeitsloser von morgen, und das will sicher niemand von uns. – Ein bisschen nervös (in Richtung Galerie deutend) da oben?! Was ist da das Problem? Ich führe das ganz normal aus – und fertig! Ja? – Danke.

Was die Möglichkeiten der Lehrlinge in den Gewerbebetrieben betrifft, möchte ich sa­gen: Gerade im Bereich des Tourismus wollen wir, dass Unternehmen in Zukunft im­mer mehr auf Ganzjahresbetrieb setzen, damit zukünftig dort mehr Lehrlinge ausge­bildet werden können. Da haben wir nämlich ein Problem bei den saisonalen Betrie-


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