Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll81. Sitzung / Seite 205

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Vorständen, also im Wesentlichen über Frauen in hohen Positionen, in Karriere­ämtern. Das ist alles kein Problem! Eine Frau, die das für sich gerne möchte und die die Fähigkeit dazu mitbringt – überhaupt kein Problem, selbstverständlich, herzlich gerne! Sie ist jederzeit eine Bereicherung in jedem Amt, das sie erfüllt.

Traurig macht mich, dass hier von der Frau nur als Wirtschaftsfaktor und nichts anderes gesprochen wurde. Wird der Wert einer Frau nur daran bemessen, wie viel sie verdienen kann, wie viel Zeit sie im Erwerbsleben verbringt? Das kann es doch nicht sein! (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf der Abg. Mag. Muttonen.)

Frau Kollegin Csörgits hat gesagt, Teilzeit ist bei den Frauen nicht ihr Ding, am liebsten ganztags beschäftigt, aber bevor sie gar nichts tut, ist ihr die Teilzeit noch lieber. Okay, aber was ist, wenn es eine Frau gibt, die das nicht will? Haben Sie schon einmal überlegt, dass Sie eine Politik machen, die den Frauen aufoktroyiert, was sie zu tun haben, und ihnen de facto keinen freien Willen mehr lässt, wenn Sie solche Argumente bringen? (Beifall bei der FPÖ.)

Sie fordern – und da sind wir auch hundertprozentig auf Ihrer Seite – Gleichberech­tigung zwischen Mann und Frau. Selbstverständlich! Aber ich orte – verzeihen Sie mir den Ausdruck! – eine gewisse Art von Schizophrenie in Ihrer Argumentation, denn Sie müssen es erst einmal schaffen, Gleichberechtigung unter den Frauen zu erreichen, nämlich bei Ihnen selbst, in Ihren Gedanken, in Ihren Argumentationen: Frauen zum einen in der Wirtschaft, Frauen als Erwerbstätige, aber auch Frauen als Hausfrau und Mutter. – Und diese Hausfrau und Mutter hat zumindest denselben Wert wie die Frau, die erwerbstätig ist und auf dem Arbeitsmarkt mit tätig ist. (Beifall bei der FPÖ.)

Frau Bundesministerin, ich verwahre mich dagegen  entschieden verwahre ich mich dagegen! –, dass Sie in Ihrem Frauenbericht die Mütter als billige Reproduktionsstätten bezeichnen und das alles dann noch der Freiheitlichen Partei in die Schuhe schieben. Das ist nicht wahr, das wissen Sie ganz genau! (Abg. Dr. Rosenkranz: Das ist unglaublich!) Ich erwarte von Ihnen, dass im nächsten Frauenbericht diese Aus­drucksweise nicht mehr vorkommt. (Beifall bei der FPÖ. Bundesministerin Heinisch-Hosek: Auf welcher Seite steht das? Abg. Mag. Wurm: Wo haben Sie das her?)

Betreuungseinrichtungen werden gefördert. – Selbstverständlich, dort wo es notwendig ist, wird das auch von uns mitgetragen. Aber wer hat daran gedacht, einmal eine Mutter zu fördern, die ihr Kind nicht in eine Betreuungseinrichtung abschieben will? – Und ich bezeichne das jetzt absichtlich so! (Abg. Mag. Wurm: „Abschieben“! Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) Absichtlich bezeichne ich das als Abschieben in eine Betreuungseinrichtung! (Beifall bei der FPÖ. Abg. Mag. Wurm: Aufpassen! Abg. Dr. Matznetter: Entschuldigen Sie sich bei den Müttern, Herr Kollege! Abg. Mag. Wurm: Eine unglaubliche Entgleisung!)

Es ist ja komplett logisch: Wenn es sich eine junge Familie nicht leisten kann, zuhause zu bleiben, obwohl sie es vielleicht gerne möchte – und es gibt genug Frauen, junge Mütter, die zu mir kommen und sagen, sie möchten gerne zu Hause bleiben, aber sie können es sich nicht leisten –, dann wird eine Betreuungseinrichtung bezahlt, aber für die Mutter wird überhaupt nichts getan in diesem Lande, und das ist ungerecht. – Da gehört einmal Gleichberechtigung her! (Beifall bei der FPÖ. Abg. Mag. Wurm: Entschuldigen Sie sich bei all den Frauen, die ihre Kinder in einer solchen Einrichtung unterbringen! Abg. Dr. Matznetter: ... Ihre Beschimpfungen!)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Schlussendlich bleibt mir nur festzustellen: Dieser Frauenbericht drückt eigentlich aus, dass das Rätsel Frau für die Frau selbst unlösbar ist. (Beifall bei der FPÖ. Abg. Mag. Wurm: Eine Beleidigung aller Mütter,


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