Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll81. Sitzung / Seite 204

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Frau Kollegin Aubauer hat das Thema Pensionen angeschnitten. – In der Pension ist die Einkommensschere natürlich dann dementsprechend groß. Wir wissen, dass die Frauen eine wesentlich höhere Lebenserwartung haben als die Männer. Wie vorhin gesagt wurde, ist es auch so, dass das gesetzliche Pensionsantrittsalter für Frauen nach wie vor 60 Jahre, für Männer hingegen 65 Jahre ist. (Zwischenruf der Abg. Mag. Wurm.)

Was auch in diesem Frauenbericht gestanden ist: Qualifizierte Frauen wandern aus dem ländlichen Raum ab in die Stadt. Das wurde auch vom Erstredner angesprochen. Das liegt zum Teil daran, dass es keine Kinderbetreuungsplätze gibt, aber das wirkliche Problem, warum hoch qualifizierte Frauen aus dem ländlichen Raum abwandern, liegt, glaube ich, woanders. Ich kann das auch sehr gut begründen, weil ich selbst im ländlichen Raum lebe.

Wir wissen, dass dort einfach die entsprechenden Arbeitsplätze fehlen. Wir wissen, dass gerade im ländlichen Bereich Arbeitsplätze für hoch qualifizierte Kräfte sehr selten sind. Dort finden sich hauptsächlich Strukturen der Landwirtschaft und des Tourismus. – Das ist in Tirol gleich wie in Kärnten und in jedem anderen Bundesland. Wir wissen, dass die jungen Mädchen, wenn sie in die Schule oder sogar auf eine Hochschule gehen und dann ihren Abschluss haben, zu Hause keinen Arbeitsplatz finden und eben in den Zentralräumen bleiben. – Da muss man den Hebel irgendwo anders ansetzen. Es geht nicht nur darum, dass die Frauen draußen auf dem Land bleiben, sondern auch um folgenden Aspekt: Wenn die besser gebildeten Frauen auf dem Land wieder Arbeit finden, dann könnten wir zugleich auch das Problem der Abwanderung in den Griff bekommen.

Dieser Bericht stellt auch eine Bestandsaufnahme dar. Viele der darin enthaltenen Kritikpunkte betreffend die Nachteile von Frauen sollte man einmal genauer dahin gehend analysieren, woran es überhaupt liegt.

Wie gesagt, ich kenne das aus meinem Umfeld nicht. – Ich habe meine Kinder auch selbst gewickelt. Ich bin Vater von zwei Kindern, beide Kinder sind verheiratet. Ich habe vier Enkelkinder. Einer meiner Schwiegersöhne und eine meiner Töchter sind in Karenz. In unserem Familienverband und auch in unserem Umfeld kenne ich diese Problematik nicht, sondern ich glaube, es geht um eine allgemeine Bewusst­seins­bildung. Überhaupt kann das Leben miteinander nur dann funktionieren, wenn die Frau den gleichen Stellenwert hat wie der Mann – aber auch umgekehrt, sage ich dazu! – Danke. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

19.54


Präsident Fritz Neugebauer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Zanger. – Bitte.

 


19.54.44

Abgeordneter Wolfgang Zanger (FPÖ): Herr Präsident! Geschätzte Frau Bundes­ministerin! Hohes Haus! Vor allem aber meine geschätzten Damen! Es gibt natürlich auch in der Freiheitlichen Partei Männer, die sich über Frauen zu reden trauen. (Beifall bei der FPÖ.) Deswegen darf ich heute hier noch ein bisschen mit Ihnen diskutieren und auch als Mann zum Thema Frauen sprechen. (Beifall bei der FPÖ.)

Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich den Damen eine besondere Wertschätzung entgegenbringe – und mittlerweile sie mir bis zu einem gewissen Grade auch. Dafür bedanke ich mich sehr herzlich.

Ich habe die heutige Diskussion verfolgt, und es hat mich dabei Folgendes schon ein bisschen bedrückt: Es ist über die Frau in der Erwerbstätigkeit gesprochen worden, darüber, ob sie Vollzeit oder Teilzeit beschäftigt sein soll, und über die jeweiligen Vor- und Nachteile. Es ist über Frauen in Aufsichtsräten gesprochen worden, über Frauen in


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