schränkt. Erforderlich ist ein Katalog, der sowohl gewässerökologische, naturschutz- und wasserrechtliche als auch energiewirtschaftliche Kriterien erhält. Nach Ansicht der Grünen sollten No Go-Areas ausgewiesen werden.
In seinem Tourismuskapitel hält der 9. UKB außerdem fest, dass ökologisch sensible Gebirgsregionen zunehmend unter Druck geraten und fordert daher eine Orientierung des Tourismussektors hin zu Nachhaltigkeit, um wirtschaftliches Wachstum mit den umwelt- und klimapolitischen Zielen – etwa der Alpenkonvention und ihrer Protokolle – in Einklang zu bringen.
Dramatisches Versagen konstatieren die Experten des Umweltbundesamtes im Bereich Klimaschutz. Der Umweltkontrollbericht stellt dazu wörtlich fest, dass ohne zusätzliche Maßnahmen weder das Kyoto-Ziel noch die Ziele für 2020 erreicht werden können. Insbesondere in Sektoren Verkehr und Raumwärme seien umgehend weitere Maßnahmen notwendig. Jedenfalls sei „davon auszugehen, dass die Lücke zum Kyoto-Ziel für 2008 durch den Zukauf von [] Emissionsrechten [] gedeckt werden muss“.
Der Verkehr trägt maßgeblich zu den Umwelt- und Klimaproblemen Österreichs bei. Der 9. UKB hält dazu wörtlich fest, dass ungeachtet der im „Grünen Bericht“ angesprochenen Agrosprit-Entwicklungen die Fortsetzung des Trends im Bereich Verkehr – stark steigende Verkehrsleistung v.a. im Kfz-Straßenverkehr und im Flugverkehr – der Erreichung ökologischer Zielsetzungen in den Bereichen Klimaschutz, Luftreinhaltung, Lärm und Flächenverbrauchs-Eindämmung entgegensteht. Es sei deshalb die Entwicklung der derzeit noch fehlenden „Gesamtverkehrsstrategie“ nötig; in deren Rahmen müssten weitere, kurzfristig wirksame Maßnahmen sowohl auf ordnungspolitischer als auch auf Kosten-Ebene gesetzt werden, um die kurz-, mittel- und langfristigen Umwelt- und Klimaziele zu erreichen.
Auch im Bereich Energie gehen die Entwicklungen laut 9. UKB in die falsche Richtung: Der Bruttoinlandsverbrauch an Energie ist in Österreich seit 1990 um 36% gestiegen, der energetische Endverbrauch (Endverbraucher) um 42%, der Stromverbrauch im gleichen Zeitraum um 39%. Gleichzeitig stagniert die Ökostromproduktion seit der Novellierung des Ökostromgesetzes 2006.
Um den energetischen Endverbrauch zu stabilisieren und damit überhaupt erst die Voraussetzung für die Erreichung der Klimaziele bis 2020 zu schaffen, sieht der UKB ein Bündel von Maßnahmen notwendig, inklusive der Verteuerung fossiler Energieträger.
Ebenfalls alarmierend, die Ergebnisse des Kapitels zu Raumentwicklung. Für Bau- und Verkehrszwecke werden in Österreich im Schnitt der letzten Jahre 11 Hektar pro Tag verbraucht, das ist das mehr als Vierfache des Zielwerts der Nachhaltigkeitsstrategie (2,5 ha/d). 40% davon gehen allein Konto des Straßenbaus.
Katastrophale Entwicklungen konstatiert der Bericht im Bereich Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft. Österreichs Abfallaufkommen müsse sich vom Wirtschaftswachstum entkoppeln, um dem wichtigsten Punkt der Abfallhierarchie zu entsprechen, der Abfallvermeidung. Ein Weg zur Abfallvermeidung sei wieder mehr Mehrwegverpackungen in die Regale zu bringen. Während es in den neunziger Jahren noch 97 Prozent der im österreichischen Handel befindlichen Mineralwasser Mehrwegprodukte waren, so sind es heute nur mehr etwa 20 Prozent.
Der Verlust an biologischer Vielfalt und die Gefährdung der Flusslebensräume in Österreich schreitet weiter voran. Der Umweltkontrollbericht zeigt, dass trotz Artenschutz-, Erhaltungs- und Pflegemaßnahmen sowie Ausweisung von Schutzgebieten die Erhaltung der Biodiversität nicht ausreichend gesichert ist. Das EU-Ziel, den Verlust an Biodiversität bis Ende 2010 zu stoppen, wird klar verfehlt. Mehr als 40
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