Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll83. Sitzung / Seite 130

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Ich würde die Frage umdrehen, Frau Abgeordnete Haubner, ich würde fragen: Was braucht der Patient? Ich glaube, der braucht gut ausgebildete Betreuer, Ärzte, die mit ihm gut arbeiten. Und da ist die Erfahrung ein großer Punkt.

Mein Hauptfokus wäre die Frage: Was können wir dagegen tun, dass so viele Pflege­kräfte vorzeitig ausscheiden? Dadurch wird nämlich sehr viel Wissen und Emotion vernichtet.

Ich würde weiters einmal fragen: Was braucht der Patient? Braucht der nicht auch eine Art menschliche Erfahrung? – Meine in meiner langjährigen Tätigkeit in der Medizin gewonnene Erfahrung ist, dass die nächste Generation eigentlich die optimale Generation ist – das heißt, wenn ein Siebzigjähriger im Spital ist, dann wäre ein Fünfzig­jähriger, der ihn betreut, optimal; ich sehe das auch in meiner Ordination immer wieder –, weil das Verständnis füreinander eigentlich sehr generationenabhängig ist. Das Ganze ist sehr schwierig und wird von dem jetzigen gehobenen Pflegedienst sehr gut gelöst, auch in der Ausbildung, wo man die Jungen doch sehr stark heranführt. Aber, optimal wäre, darauf zu achten, dass wir möglichst viele Leute über 30, 40 oder 50 Jahre im Beruf halten können – und nicht, ein neues Problem zu schaffen, das dann „Lehrberuf“ heißt. – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

14.57


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Abgeordneter Neubauer zu Wort gemeldet. Ich mache darauf aufmerksam, dass die Geschäftsordnung entsprechend einzuhalten ist, und erteile Ihnen das Wort. – Bitte.

 


14.58.04

Abgeordneter Werner Neubauer (FPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Kollege Rasinger hat gerade gesagt, wir wollen einen Lehrberuf schaffen, bei dem man nicht weiß, was diese Personen tun sollen.

Ich berichtige wie folgt: Es gibt seit vier Jahren ein fertiges Konzept mit Lehrplan und Berufsbild für einen Schulversuch, wo genau definiert ist, was die tun sollen. Daher war diese Aussage unrichtig. (Beifall bei der FPÖ.)

14.58


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Öllinger zu Wort. Ich mache darauf aufmerksam, dass ich Ihre Ausführungen um 15 Uhr zur Durchführung einer kurzen Debatte unterbrechen muss. – Bitte.

 


14.58.42

Abgeordneter Karl Öllinger (Grüne): Meine Damen und Herren! Ich halte es durch­aus für legitim, auch darüber nachzudenken, ob man einen neuen Lehrberuf braucht oder nicht. Ich finde allerdings, Kollege Rasinger hat in sehr vielen Punkten eigentlich schon die kritischen Dinge bei einem Lehrberuf Pflege angesprochen.

Ähnlich wie er teile ich das Argument, dass es für die in der Pflege Tätigen mit Sicherheit gut ist, nicht nur maximale Ausbildung zu erhalten. Das ist mir noch zu wenig angesprochen worden, dass wir eigentlich ein bestimmtes Niveau von Qualität erhalten oder entwickeln sollen, das wir derzeit bei den sehr unterschiedlichen Ausbildungsformen, die es im Bereich Pflege und Betreuung ja schon gibt, nicht immer unter allen Umständen haben. Wir haben ja schon jetzt eine Dutzendware an Ange­boten im Bereich Altenbetreuung und Pflege. Da brauchen wir nicht unbedingt noch einen weiteren Beruf beziehungsweise einen Einstieg in den Beruf. – Das ist das eine. (Präsidentin Mag. Prammer übernimmt den Vorsitz.)

Das andere hat Kollege Rasinger nur kurz gestreift, ist aber eigentlich der spannende Punkt, finde ich, oder einer der spannenden Punkte: Die Leute, die jetzt in Pflege-


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