Insbesondere wird hervorgehoben, dass die gesamtstaatlichen Kassenausgaben gegenüber der 1. Hälfte 2009 um 16,9 % verringert wurden. Dies durch Kürzungen bei Löhnen und Gehältern im öffentlichen Dienst aber auch bei Investitionen.
Laut APA vom 23.11.2010 gingen die öffentlichen Investitionen um 24,6 % zurück.
Dabei darf nicht vergessen werden, dass aber gerade diese Maßnahmen, wenn zu restriktiv durchgeführt, Kaufkraft senkende Auswirkungen haben und die Kürzung im Bereich von Investitionen negative Auswirkungen auf Beschäftigung und damit Wirtschaftswachstum haben können. Die Einnahmen stiegen in der ersten Jahreshälfte laut Bericht um 5,9 %. Laut jüngsten Meldungen liegt die Steigerung der Einnahmen in den ersten zehn Monaten aber nur noch bei 3,7 % statt geplanter 6,0 %.
Weniger schön als die vom Finanzminister so positiv dargestellte Entwicklung Griechenlands Daten lesen sich die diesbezüglichen Ergebnisse der OECD.
"Auch wirtschaftlich ist für das rezessionsgeplagte Land vorerst kein Licht am Ende des Tunnels absehbar: Die Regierung rechnet damit, dass das Bruttoinlandsprodukt nächstes Jahr um drei Prozent schrumpfen wird. EU und IWF hatten nur ein Minus von 2,6 Prozent veranschlagt. Der harte Sparkurs der Regierung in Athen belastet nach Einschätzung der OECD die Wirtschaft des südosteuropäischen Landes. Ein Ende der Rezession ist nach Einschätzung der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erst 2012 in Sicht, wenn die Strukturreformen greifen und die Auslandsnachfrage anzieht." (APA 18.11.2010)
Nichts desto trotz erfolgte am 13. September 2010 seitens Österreichs die Überweisung des 2. Darlehens in der Höhe von 152.614.834 Euro und wurde - wie bereits ausgeführt – grünes Licht für die nächste Tranche im Jänner 2011 für weitere 190 Mio. Euro – gegeben.
Wenn es jedoch darum geht, im Budget Entschärfungen zu beschließen (z. B. im Familienbereich) ist man weniger flott bei Entscheidungen und betreibt lediglich marginale Zahlenkosmetik am Rücken der Betroffenen!
Während Österreich also damit beschäftigt ist, weiterhin EU-Musterschüler zu spielen und das Geld der Österreicherinnen und Österreicher in marode Mitgliedstaaten zu verschicken, mehren sich jene Stimmen, die die vom BZÖ bereits seit längerem geübte Kritik an der Politik in Zusammenhang mit dem Euro teilen und die geforderte grundsätzliche Richtungsänderung in der Europäischen Union mit der Zielsetzung eines Kerneuropa unterstützen.
So stellt zum Beispiel der deutsche Ökonom Max Otte unmissverständlich fest, dass er den Euro für gescheitert hält und rät zu einer Abschaffung der Gemeinschaftswährung.
"In Europa ist der Euro eine absolute Fehlkonstruktion", sagte der Professor für allgemeine und internationale Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Worms am Mittwoch im Deutschlandradio Kultur. (APA069/24.11.2010)
Das frühere System fester Wechselkurse sei deutlich besser gewesen, weil verschiedene Volkswirtschaften sich nicht unter ein Währungsdach zwingen ließen.
Einmal mehr zeigt sich die Richtigkeit unserer Forderung nach einem Kerneuropa mit unterschiedlichen Integrationsstufen.
Unterstützung findet unsere Forderung jüngst seitens des Hayek Instituts, das in einer Studie vom November 2010 zu folgendem Ergebnis gelangt:
"Mehrere aktuelle Analysen zeigen, dass selbst im besten Fall einer Wiederherstellung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit der südeuropäischen Peripherieländer der Eurozone nicht als gewährleistet angenommen werden kann, dass diese Länder den Wettbewerbsbedingungen der Europäischen Währungsunion auf Dauer gewachsen sind.
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