Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 256

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Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Der Entschließungsantrag ist ausreichend un­terstützt und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Grosz, Schenk, Dr. Spadiut, List Kolleginnen und Kollegen betref­fend Sicherstellung der Finanzierung des Freilichtmuseums Stübing

eingebracht in der der 91. Sitzung des Nationalrats am 21. Dezember 2010 im Zuge der Debatte über den Bericht des Budgetausschusses über die Regierungsvorlage (980 d.B.): Bundesgesetz über die Bewilligung des Budgetvoranschlags für das Jahr 2011 (Bundesfinanzgesetz 2011 – BFG 2011) samt Anlagen (1044 d.B.): [UG 30 – Unter­richt, Kunst und Kultur]

In der Gemeinde Deutschfeistritz nahe Graz befindet sich eines der zehn größten und beeindruckendsten Freilichtmuseen Europas. Dort werden originale bzw. historische bäuerliche Bauwerke aus ganz Österreich gezeigt, damit ein Einblick in die heimische bäuerliche Kultur gewährt. Das Freilichtmuseum Stübing wurde 1970 eröffnet. In Zu­sammenarbeit mit den Bundesländern wurden alte Bauernhöfe (das älteste Bauern­haus stammt aus dem Mittelalter) restauriert und in eine Schausiedlung integriert. . Das Österreichische Freilichtmuseum Stübing wurde mit dem Museumsgütesiegel des In­ternational Council of Museums der UNESCO ausgezeichnet.

Die Hälfte des Jahresbudgets von 1,2 Millionen Euro wird aus eigenen Einnahmen fi­nanziert, für die Finanzierung der anderen Hälfte fühlt sich keiner zuständig. Ursprüng­lich ein Verein, wurde das Österreichische Freilichtmuseum Stübing in eine gemein­nützige Stiftung verwandelt, an der das Unterrichts-, Wissenschafts-, Wirtschafts-, Land­wirtschafts- und Finanzministerium beteiligt sind, sowie alle neun Bundesländer. Das ÖFM ist somit ein Bundesmuseum, was das Unterrichtsministerium bestreitet. Selbst als Stiftung jedoch muss genügend Vermögen vorhanden sein, um den Stiftungszweck zu erfüllen, sonst müsste man sie auflösen.

Ohne einen Bundeszuschuss über die 73.000 Euro des Unterrichtsressorts hinaus, dürfte ein bedeutendes kulturelles Zeugnis unserer bäuerlichen Identität vor dem Aus stehen. Insgesamt werden 300.000 Euro benötigt. Vor der Wahl in der Steiermark wur­de seitens der Koalitionsfraktionen lediglich beschlossen, dass die im Kuratorium ver­tretenen Ressortminister gemeinsam mit dem Land Steiermark und den übrigen Bun­desländern im Rahmen ihrer Organfunktion ersucht werden, gemeinsam darauf einzu­wirken, dass der Vorstand die derzeitige Struktur evaluieret und auf ihre Nachhaltigkeit überprüft sowie neue Konzepte zum Erhalt des Freilichtmuseums Stübing entwickelt, um den Fortbestand des Freilichtmuseums abzusichern. Die Sicherstellung der Finan­zierung wurde mit keinem Wort erwähnt.

Daher stellen die unterzeichneten Abgeordneten nachstehenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, so schnell wie möglich Maßnahmen zur Si­cherstellung der nachhaltigen Finanzierung des Österreichischen Freilichtmuseums Stü­bing zu ergreifen.“

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