rum, die Krise, die wir zu bewältigen haben, zu analysieren, die politischen Instrumente für die Zukunft zu entwickeln, und nicht darum, im Parlament nur Radau zu machen. (Beifall bei der SPÖ.)
Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, ich habe überhaupt den Eindruck, dass, bei allem Verständnis für oppositionelle Kritik, nicht verstanden wird, welche Ausgangsposition wir haben. Es ist uns gelungen, die schwerste Wirtschafts- und Finanzkrise seit den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts in Österreich nicht zu einer sozialen Krise werden zu lassen, zu keiner Krise mit Massenarbeitslosigkeit. Und es ist uns auch gelungen, dass die öffentlichen Haushalte nicht vollkommen aus dem Ruder laufen. Ich will uns jetzt keine fremden Federn an den Hut stecken, aber wir brauchen unser Licht auch nicht unter den Scheffel zu stellen.
Nicht umsonst sprechen alle Rankings in Europa, was sozialpolitische, arbeitsmarktpolitische und finanzpolitische Faktoren betrifft, von Österreich als Musterland und als Vorzugsschüler. Darauf können wir gemeinsam stolz sein, denn viele dieser Beschlüsse haben wir in diesem Hohen Haus gemeinsam gefasst. (Beifall bei der SPÖ.)
Meine Damen und Herren, es gibt mehrere Faktoren, die zu dieser Leistung geführt haben. Die im internationalen Vergleich eher kleinstrukturierte österreichische Wirtschaft hat nicht beim ersten Auftragsmangel sofort ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gekündigt, und arbeitsmarktpolitische Investitionen haben laut Sozialbericht dazu geführt, dass wir mehr als 100 000 Arbeitsplätze gesichert haben.
Wir haben mit den beiden Konjunkturprogrammen die Wirtschaft angekurbelt. Wir haben massiv in den Neubau von Kindergärten investiert. Ich habe nie zuvor an so vielen Spatenstichen und Eröffnungen von Kindergartenbauten teilgenommen wie in den vergangenen beiden Jahren, weil einfach ein Boom da war, da man auf der einen Seite wirtschaftlich reagiert hat und auf der anderen Seite den jungen Familien die Einrichtungen zur Verfügung gestellt hat.
Wir haben mit der Einlagensicherung, mit den Bankenpaketen und mit den Infrastrukturmaßnahmen auch dafür gesorgt, dass die Kaufkraft der Österreicherinnen und Österreicher in einem hohen Ausmaß erhalten bleibt, dass die Inlandsnachfrage stabil geblieben ist und dass dadurch die Konjunktur weniger stark eingebrochen ist als in anderen Ländern.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir haben all diese Instrumentarien sehr sorgfältig und sehr behutsam eingesetzt. Damit ist Österreich nunmehr auch in der Lage, dass wir beim Budgetkonsolidierungsprozess weit milder und vor allem sozial verträglicher umgehen können als andere europäische Staaten.
Ich möchte aber auch noch eine ganz konkrete Maßnahme im Budget 2011 ansprechen, nämlich die Streichung der Kreditvertragsgebühr. Das ist eine Maßnahme, die von der Opposition nie erwähnt wurde. Mit der Streichung der Kreditvertragsgebühr verzichtet der Bund auf 150 Millionen € pro Jahr. Das sind 150 Millionen, die jungen Menschen bei der Finanzierung ihres ersten eigenen Haushalts helfen. Das sind 150 Millionen, die österreichischen Unternehmerinnen und Unternehmern zugutekommen, wenn sie Gewerbekredite brauchen. Das sind 150 Millionen €, die für kreditfinanzierte Anschaffungen für die österreichische Bevölkerung da sind. Das heißt wieder Inlandsnachfrage, Konjunktur und somit Arbeitsplätze.
Meine Damen und Herren! Eine letzte vorweihnachtliche Botschaft an die Damen und Herren der Österreichischen Volkspartei, die in den letzten Tagen die Ära Kreisky immer wieder kritisiert haben. Im Jänner werden wir den 100. Geburtstag von Dr. Bruno Kreisky feiern. Er wäre sicher stolz darauf, dass die ÖVP als zuverlässiger, stabiler Partner gemeinsam mit uns wirtschaftspolitische und arbeitsmarktpolitische Instrumen-
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite