Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll96. Sitzung / Seite 242

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men übereinandergeschichtet und in der Mitte durchgeschnitten werden, sodass 50 Pro­zent der Einkommen über diesem Median liegen und 50 Prozent der Einkommen da­runter. Das heißt also gleichzeitig, dass die individuellen Einkommensverläufe dadurch nicht abgeleitet werden können.

Ich möchte aber gleichzeitig darauf hinweisen, dass dieser Einkommensbericht in sehr kooperativer Art und Weise mit der Statistik Austria gemeinsam erstellt worden ist. Ich möchte daher auch unserem Partner, der Statistik Austria, und insbesondere Herrn Mag. Bauer danken, der sehr viel hineingebracht hat, dass eben auch im Zusammen­wirken mit dem Rechnungshof dieser Einkommensbericht nunmehr verbessert worden ist. Er ist leserfreundlicher geworden, er beinhaltet neue Berechnungsverfahren. Er hat die Bundesländer transparenter dargestellt, auch in Blickrichtung einer sozialen Staf­felung. Ebenso erfolgt eine verbesserte Darstellung des Beschäftigungsausmaßes und der Beschäftigungsdauer, um nur ein paar Punkte zu nennen. (Beifall bei Abgeordne­ten der ÖVP.) – Danke.

Zu den Ausführungen des Herrn Abgeordneten Wöginger, der in diesem Zusammen­hang die Frauen- und Männereinkommen angesprochen und auch seinen Betrieb dar­gestellt hat, in dem er sich befindet. Er hat gesagt, er kann nicht richtig nachvollziehen, wie es zu diesen Unterschieden kommt. Er hat aber gleichzeitig in der Debatte sehr wohl ausgeführt, worauf es gründet, dass die Frauen in allen Bereichen weniger ver­dienen als die Männer.

Dabei muss man darauf hinweisen, dass eben bei Selbständigen oder auch bei Un­selbständigen Frauen durchwegs weniger verdienen als Männer, wobei das verschie­denste Ursachen hat: Frauen sind eben in Niedriglohnbranchen sehr stark vertreten. Das heißt, sie arbeiten häufiger in Dienstleistungsbereichen und nicht im produzieren­den Betrieb. Hinsichtlich der Stellung im Beruf sind sie überwiegend zu Hilfstätigkeiten eingesetzt und nicht zu führenden Tätigkeiten. Sie sind sehr stark in Teilzeitbeschäfti­gung eingesetzt. Das heißt, Teilzeitarbeit ist weiblich. 87 Prozent der Teilzeitbeschäf­tigten sind Frauen, und gleichzeitig sind 44 Prozent der erwerbstätigen Frauen teilzeit­beschäftigt, aber nur 6 Prozent der Männer.

Es gibt einige Ursachen, die als Erklärung dafür herangezogen werden können, dass Frauen weniger verdienen als Männer, aber gleichzeitig muss dabei erwähnt werden, dass auch vollzeitbeschäftigte Frauen wesentlich weniger verdienen als vollzeitbe­schäftigte Männer, ein Umstand, der jedenfalls beseitigt gehört.

Ein Punkt, der – auch im Ausschuss – von Abgeordnetem Gaßner angesprochen wor­den ist, ist der Grüne Bericht. Da haben wir die Problematik, dass eben die Einkom­mensdaten nicht so sind, dass man individuelle Einkommensverläufe darstellen kann. Es ist der Grüne Bericht dargestellt, die Hauptausrichtung nach Produktionsgebiet, und gleichzeitig können von uns – mit der Statistik Austria – die nichtentlohnten Arbeitskräf­teeinheiten ermittelt werden.

Dabei möchte ich erwähnen – was den Grünen Bericht betrifft –, dass die Darstellung auf Grundlage einer Stichprobe von Buch führenden Betrieben errechnet wird, wobei in diesem Fall Buch führende Betriebe nicht ident ist mit Buch führend. Es gibt in diesem Fall ein Testbetriebsnetz, das so aufgebaut ist – nach dem Grünen Bericht –, dass alle Größenklassen, Betriebsformen und Produktionsgebiete dargestellt werden. Gleichzeitig wird beispielsweise bei Buch führenden Betrieben das Einkommen heraus­gerechnet, da für sie andere Konten und Kriterien gelten als für die Steuer, sodass Aussagen über die Einkommen der landwirtschaftlichen Betriebe möglich sind.

Das ist der Punkt, auf den man hinweisen muss. Wenn es also hiebei vermehrte Wün­sche in Blickrichtung Darstellung auch der individuellen Einkommensverläufe der Men­schen gibt, dann wäre eine Weiterentwicklung der gesetzlichen Bestimmungen notwen-


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