da ist? Ich sage Ihnen jetzt ein Geheimnis, das Sie wahrscheinlich schon kennen, Herr Ikrath, und das ist auch der Grund, warum Sie das hier so ins Lächerliche ziehen, weil Sie nämlich das große Geheimnis schon kennen.
Die Nationalbank hat einen Weg gesucht, die unnötigen Goldreserven, die bei ihr gelagert waren, zu verzinsen, was bei Gold ja schwierig ist. Jeder Anlageexperte rät ja, dass man zumindest 10 Prozent in Gold halten soll. Jetzt ist das ein gewisses Problem, denn für diese 10 Prozent bekommt man keine Zinsen. Das Problem haben natürlich auch die Notenbanken auf der ganzen Welt erkannt und haben einen Weg gefunden, wie sie aus diesem Gold Zinsen schlagen können.
Jetzt sind wir bei der Schweiz, die Sie, Herr Ikrath, erwähnt haben. Die Oesterreichische Nationalbank hat das Geld in die Schweiz transferiert, dort gibt es einen Handelsplatz. Das ist allerdings ein interessanter Handelsplatz, denn bei diesem Handelsplatz geht mehr raus als rein. In Wahrheit sind dort die meisten Bestände gar nicht mehr vorhanden. Warum? Was lagert denn dort noch in den großen Tresoren? – Dort lagern Schuldscheine von jenen, die dieses Gold gegen Zinsen bekommen haben, und auf diesen Schuldscheinen steht drauf, dass wir das jederzeit zurückbekommen. Genauso funktioniert das!
Jetzt frage ich mich, wo da der Sinn der Sache ist. Wenn man eine Goldreserve hält, dann braucht man das für den Notfall. Wenn ich jetzt meine Reserve gegen einen Schuldschein verkaufe und hoffe, dass ich es im Notfall zurückbekomme, glauben Sie, dass das funktioniert? Glauben Sie, dass das funktioniert, wenn Dollar und Euro den Bach runtergehen? Wir hoffen, das wird nicht passieren. Für den Fall jedoch, dass es passiert, sind ja diese Goldreserven auch da. Sie sind dazu da, um im Notfall entsprechende Absicherungen zu haben. Wenn wir aber diese Goldreserven – und das ist ein sehr, sehr großer Teil – ins Ausland geben und dort gegen Schuldscheine verkaufen, glauben Sie, dass wir damit eine Sicherheit in Österreich haben? Glauben Sie das wirklich?
Das wäre ja genauso, als würden Sie mit einer Hungersnot rechnen, sich große Lebensmittelvorräte anlegen, die dann gegen einen Schuldschein verkaufen und hoffen, dass Sie diese, wenn die Not ausbricht, von demjenigen zurückbekommen. Das ist eine Illusion!
Ich würde deshalb wirklich bitten, hier mehr Ehrlichkeit walten zu lassen. Ich weiß ja, dass Sie das wissen, Herr Ikrath. Sie wissen ja, dass dieses Gold nicht mehr da ist. Die Oesterreichische Nationalbank gibt es ja sogar zu, dass dieses Gold physisch nicht mehr da ist, zumindest zwei Drittel davon.
Deshalb würde ich Sie bitten: Sprechen wir doch ganz offen darüber! Holen wir dieses Gold heim, solange wir für diese Schuldscheine noch etwas bekommen! Holen wir es heim! Und dann haben wir, wenn wirklich eine Krise ausbricht, auch die Sicherheit, die Sie uns damit versprechen. (Beifall beim BZÖ.)
Wir haben jetzt angeblich 280 Tonnen Gold, auf dem Papier jedenfalls. Das entspricht 10 Milliarden €, und das ist unsere Sicherheit. Das sagt übrigens die Oesterreichische Nationalbank. Das heißt, was macht meine Sicherheit für einen Sinn, wenn wir nichts anderes haben als einen Schuldschein? Ist das eine Sicherheit? Dann können wir diese 280 Tonnen gleich sofort verkaufen und sinnvolle Dinge damit anfangen, denn im Notfall wird uns ein Schuldschein nichts helfen. Das haben wir in der Finanzkrise gesehen.
Deshalb: Wenn schon Sicherheit, dann keine Experimente damit, und akzeptieren Sie keine Schuldscheine! Holen wir das Gold heim! Dann haben wir im Notfall eine Sicherheit und nicht einen Schuldschein, der dann nichts wert sein wird. – Vielen Dank. (Beifall beim BZÖ sowie bei Abgeordneten der FPÖ.)
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