Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll102. Sitzung / Seite 205

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sagt: Forschung und Entwicklung, und was wollen wir darin?, sondern: Was ist alles notwendig, um diese Forschung und diese Entwicklung auch wirklich durchzuführen, sei es das Risikokapital, dass man auf die Menschen Bezug genommen hat, und so weiter. Es ist wirklich ein umfassender Ansatz gewählt worden.

Da muss man sagen: Es ist positiv, dass das so in die Debatte und in die Strategie hi­neingenommen wurde.

Weiters muss man auch positiv anmerken, dass diese Strategie im Ministerrat wirklich einstimmig beschlossen wurde. Wir kennen das ja von verschiedenen anderen Geset­zen, zuletzt haben wir das im Verkehrswesen beim Westring gehabt: Da gibt es ver­schiedene Vorhaben, und am Schluss sagt der Finanzminister: Ätschibätsch, kein Geld dafür! – In diesem Falle war auch der Finanzminister mit dabei. Das ist lobenswert, das ist richtig.

Wenn er auch im Endeffekt wirklich dahintersteht, beispielsweise das Ziel der F&E-Quote von annähernd 4 Prozent – 3,76 Prozent – zu erreichen, dann muss er da nicht nur seine Unterschrift daruntersetzen, sondern dann muss er – oder muss sie, in dem Fall, mit der neuen Regierungsbesetzung – das Geld dafür freimachen.

Natürlich wird es besonders dann interessant, wenn wieder einmal schlechtere Zeiten eintreten sollten, wenn die Firmen nicht so viel für die F & E investieren und nicht so viel F&E-Projekte machen. Dann muss natürlich wieder der Staat eingreifen, dann muss der Staat entsprechende Projekte zusatzfinanzieren, und dann kommt natürlich die Nagelprobe.

Warum ist ein Erreichen dieser hohen F&E-Quote für Österreich so interessant? – Nicht nur im europäischen Kontext ist das zu sehen, sondern vor allem auch im inter­nationalen Vergleich. Staaten wie China oder Singapur, die man vielleicht vor zehn Jahren noch belächelt hat, drängen. Dort gibt es diese Ausgaben, dort steht natürlich auch der Staat dahinter. Bei China kann man sagen: Das ist klar, dort steht der Staat dahinter.

Das sind aber die Nationen, die uns derzeit schon und vor allem auch in den nächsten fünf Jahren bedrängen werden. Sie haben niedrige Kosten. Und wenn sie dann zusätz­lich noch die entsprechenden neuen und guten Technologien haben, dann ist es das Bedrohungsszenario schlechthin.

Das heißt: Wir müssen da auch wirklich Geld bereitstellen. Geld bereitzustellen heißt aber auch, dass man in schlechten Zeiten den Speck, den man da und dort angesam­melt hat, dann auch entsprechend wegschneiden und dieses Geld für Forschung und Entwicklung verwenden kann.

Ein Punkt, der auch immer wieder und vor allem auch in der Strategie berücksichtigt werden muss und auch berücksichtigt ist, ist das sogenannte Humankapital, die Leute. Es gibt verschiedene Maßnahmen – zuletzt war es die MINT-Initiative von Bundesmi­nisterin Karl –, mithilfe deren man sagt: Bringen wir mehr Leute, mehr junge Leute in die technischen und naturwissenschaftlichen Fächer!

Ich glaube, verschiedene Ansätze, die es im BMVIT gegeben hat, sollte man durchaus wieder einmal aufgreifen, sei es die „Lange Nacht der Forschung“ und Ähnliches. Man muss einfach Naturwissenschaften, man muss Mathematik, man muss Technik für die Kinder, für die Jugendlichen interessant machen. Ich glaube, dass diese Fächer auch interessant sind. Dann haben wir auch genügend Humanmaterial – wie das immer im technischen Jargon so schön oder so schlecht heißt –, dann haben wir genügend inter­essierte Leute, die wir auch verwenden können.

Dann muss man nicht darangehen, zu überlegen, was eine Schlüsselkraft, die man aufnimmt, ist. Ist die Mutter eines besonderen Mädchens jetzt eine Schlüsselkraft, nur


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