Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll105. Sitzung / Seite 126

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­nie in einer Gemeinde gearbeitet (Zwischenruf des Abg. Wöginger), wo man durchaus zuerst reden muss, um zu einem Ergebnis zu kommen, und dann kann man erst etwas umsetzen. Das würde ich ihm schon empfehlen.

Ich denke, wenn wir heute dieses Thema zu einem vernünftigen Abschluss bringen, können wir die Einstellung vertreten: Ganz klar ein Ja zur Umwelt, ein Ja zum Ausstieg aus der Verwendung herkömmlicher, nicht verrottbarer Plastiktragetaschen, aber mit einer realistischen Übergangsphase, damit sich auch unsere Unternehmen auf diese neue Situation einstellen können. Herr Minister, volle Unterstützung für diese Vor­gehens­weise! (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

14.32


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner zu Wort gelangt Herr Abge­ordneter Hörl. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.32.46

Abgeordneter Franz Hörl (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Lieber Seppi Bucher! Vielleicht richtest du dem Kollegen Grosz, der natürlich wieder nicht hier im Parlament ist, aus, er möge mit den Beschuldigungen von aufrechten ÖVP-Abgeordneten aufhören und uns nicht unterstellen, dass wir Heldenverehrung betreiben, denn gerade das BZÖ ist diesbezüglich, glaube ich, einzigartig, wenn man daran denkt, wie man an das Bärental herangeht. Wie oft pilgern Sie eigentlich dorthin?

Und wenn es um Heldenverehrung und um den Wettbewerb geht, wer der größte Pharisäer ist, dann, glaube ich, hat diesen Preis Kollege Grosz längst gewonnen. Er soll sich ein bisschen mehr zurückhalten. (Beifall bei der ÖVP.)

Uns ist die Problematik mit den Plastiktaschen natürlich bewusst, das wurde auch schon gesagt. Ich denke, dass wir in Österreich auf einem sehr erfolgreichen Weg sind. Wenn der Herr Minister heute zitiert hat, dass Bund und Länder, aber auch die Industrie und der Lebensmittelhandel zusammenarbeiten, dann gehören, denke ich, auch Österreichs Gemeinden in den Vordergrund gestellt.

Es ist unglaublich, was in den letzten zehn, 20 Jahren – und mein Vorredner, Bürger­meister Stauber, wird mir recht geben – in Recyclinganlagen, in Recyclingöfen, in Trennung von Müll – nicht nur bei Plastik, sondern auch in vielen anderen Bereichen – investiert wurde, und ich denke, darauf können wir stolz sein.

Und wenn wir heute fast 100 Prozent dieser Plastiktaschen verwerten, dann denke ich auch, dass wir für ein Verbot keine Notwendigkeit haben. Ich möchte auch darauf hinweisen, dass das auch aufgrund der europäischen Verpackungsrichtlinie verboten ist. Das sollten auch Sie, liebe Frau Brunner, endlich akzeptieren.

Ich denke, dass der Weg, freiwillig etwas zu tun und die Menschen zu motivieren, der richtige ist. Wenn man dann auch sieht, dass die Firma Denkstatt Papiersäcken einen ungünstigeren ökologischen Fußabdruck ausstellt als Plastiksäcken, dann relativiert sich natürlich alles.

Ich bin auch froh, dass wir in Tirol wieder ein ganz tolles Beispiel mit „BIO vom BERG“ mit dem Herrn Gstir haben, der verrottbare Taschen verwendet, die in Tirol bereits in vielen Lebensmittelgeschäften verwendet werden. Natürlich muss man auch dazu­sagen, dass für diese Produkte der Preis doppelt so hoch ist und dass die Präsentation des Inhaltes der Produkte etwas schwierig ist und sie auch mit der Feuchtigkeit Probleme haben.

Wir, Frau Kollegin Brunner, müssen auch auf den Standort schauen. Wir müssen auch bei den Lebensmittelhändlern auf die Kosten schauen. Ich denke mir oft, Sie wohnen


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