Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll113. Sitzung / Seite 131

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und nicht torpediert werden dürfen. Wir sind daher der Meinung, dass nicht der gesamte Familienbeihilfebetrag zurückzuzahlen ist, sondern lediglich die Hälfte.

Die Familien tragen enorme finanzielle Belastungen, bis die Kinder, die studieren, auf eigenen Beinen stehen. Bis sie ausgebildet sind, ist es für die Familien nicht leicht, sie durchzubringen. Der Anschlag auf die Familien seitens der Regierung ist nicht enden wollend, wenn wir uns ansehen, dass all diese Anträge abgelehnt werden, die eine Verbesserung der Familiensituation bedeuten.

Ein Anschlag vonseiten der Regierung ist jetzt einmal die Streichung der 13. Fami­lienbeihilfe, die Nicht-Valorisierungen der Familienleistung, die Beschränkung der Unterstützungen bis zum 24. Lebensjahr und so weiter. Jetzt ist es aber allerhöchste Zeit, für die Studenten etwas zu tun. Denken Sie an die Familien, die damit entlastet werden! Denken Sie an unsere Studenten, die für ihren Fleiß nicht bestraft werden! Denken Sie damit auch an die Zukunft Österreichs! – Das ist der eine Punkt, der eine Antrag.

Der zweite Antrag, den ich hier beleuchten möchte, ist der Antrag, der die Pflege­familien betrifft. Auch da ist es wichtig, diese Kinder, diese Familien zu unterstützen. Es gibt Familien, die sich jener Kinder annehmen, die es nicht leicht gehabt haben, die aus ihrer Umgebung, aus ihrer Geborgenheit, aus ihrer Stammfamilie herauskommen, aus welchen Gründen auch immer. Für diese tragischen Fälle müssen nunmehr eben Familien die Verantwortung übernehmen, die bewundernswerte Aufgabe übernehmen, diese Kinder zu betreuen und ihnen eine Heimat zu geben, und das sind die Pflegefamilien.

Wie gehen wir mit diesen Pflegefamilien um? – Ausgesprochen schändlich! Sie machen Schulungen in ihrer kaum vorhandenen Freizeit, sie müssen Therapien im Voraus bezahlen, wenn sie von der Krankenkasse nicht gleich bezahlt werden. Sie müssen sich um diese Kinder kümmern und haben dann oft auch nicht einmal die Möglichkeit, dass die Mütter in dieser Zeit arbeiten gehen, weil die Kinder eben einer speziellen Betreuung bedürfen und nicht einfach weggegeben werden können. Und was bekommen sie dafür, diese tüchtigen Familien, die sich aufopfern, um den Kindern Geborgenheit und ein gemütliches Aufwachsen zu garantieren? – Knapp über der Geringfügigkeit werden sie entlohnt, das sind knapp über 374 €! Meine Damen und Herren, ich denke, sie verdienen sich mehr. (Beifall bei der FPÖ sowie der Abg. Schenk.)

Unsere Forderung war, ihnen zumindest eine Entlohnung in der Höhe der Mindest­sicherung, das heißt 753 €, zu geben. Vielleicht ist es aber unrealistisch, hier Gerech­tigkeit zu verlangen. Ich glaube aber doch, dass es nicht unrealistisch sein darf, zumindest eine Vereinheitlichung zu schaffen, sodass wir bundesweit eine einheitliche Regelung zur Verbesserung der arbeits- und sozialrechtlichen Absicherung unserer Pflegefamilien erreichen. (Beifall bei der FPÖ sowie der Abg. Schenk.)

Denken Sie, meine Damen und Herren, an die Zukunft Österreichs! In Ihrer Hand, meine Damen und Herren der Regierungsparteien, liegt es nun, in diesem Fall für die Studenten und für die Pflegefamilien eine bessere finanzielle Situation zu schaffen. Wir Freiheitlichen fördern die Leistungsträger, und ich denke, Leistungsträger in unserer Gesellschaft verdienen, gefördert zu werden. Ich hoffe, hier noch einmal ein Umdenken bei Ihnen bewirken zu können, sodass Sie für diese Anträge stimmen. (Beifall bei der FPÖ.)

14.45


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächste Rednerin zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Fürntrath-Moretti. 4 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


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