den. Wenn Wahlen wieder gewonnen werden – hurra! –, dann holt man neue Abgeordnete wieder aus dieser Ziehharmonika heraus. Das ist es, was schädlich ist. (Beifall bei der FPÖ.)
Wenn ich mich erinnere: In den achtziger Jahren bin ich als politisch interessierter Student ab und zu auf der Besuchergalerie gesessen. Bis zum Jahr 1986 ist mir nicht wirklich etwas davon aufgefallen. Das ist nachher schrittweise gekommen. Das war dann schon unter der Regierung Vranitzky, das war schon ein Wirtschaftsfachmann. Das war der Fachmann, der aus der „Financial Times“ einen Euro-Kurs herausgelesen und das dann ordentlich weiterverkauft hat. – Das gönne ich ihm.
Wenn man das Know-how hat, einen Kurs aus einer Zeitung herauszulesen und das teuer zu verkaufen, dann ist es eigentlich der Nachteil dessen, der das kauft, und nicht der Vorteil dessen, der es verkauft. Aber die Frage ist: Ist es legitim? Ist es moralisch? – Und da sage ich: nein.
Weil von den Grünen immer wieder Hochegger genannt wird, und weil dann gleich wieder reflexartig auf die ÖVP hingeklopft wird: 1996 waren es halt Molterer, Erwin Pröll – aber auch Bürgermeister Häupl. 1999 war es – wie heute schon erwähnt – Frau Ministerin Hostasch, und es waren Versicherungen und Banken, die durchaus dem roten Lager zuzurechnen sind. (Zwischenruf bei der ÖVP.) – Also Hochegger nur der schwarzen Reichshälfte zuzuordnen, das wäre falsch. Da muss man fair sein und alle hineinnehmen.
Wenn wir schon von der SPÖ reden: Caspar Einem mit seinen verkauften UMTS-Lizenzen – da war doch auch einiges los. Faymann war nach der sogenannten bösen schwarz-blauen Regierung, die für manche – von den Grünen möglicherweise – bis 2006 schwarz-blau war, doch auch Infrastrukturminister. Faymann hat nichts über die Aufsichtsräte erkannt. Das Wunderbare ist: Er hat nicht nur nichts erkannt, sondern er hat das Ganze bewahrt, und er hat es in seinen Inseraten noch gelobt. Da muss man sagen, dass zweimal ein Fehler passiert ist. So kann es nicht gehen. (Beifall bei der FPÖ.)
Das ist nicht die Fairness, die ich mir von der SPÖ erwarte, und es kann von der SPÖ auch nicht so gemeint sein, dass man sagt, es sei Fairness, wenn man innerhalb kürzester Zeit horrende Parteischulden mit irgendwelchen Geldern abdecken kann. (Zwischenruf bei der SPÖ.) Ich will nicht mutmaßen. Es waren wahrscheinlich irgendwelche Gelder. Der SPÖ-Finanzreferent weiß es ganz genau. (Abg. Dr. Matznetter: Mitglieder! – Zwischenruf des Abg. Strache.) – Kollege Matznetter! So viele Mitglieder hätten wir uns auch gewünscht, wir hatten nämlich auch Schulden. (Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter.) – Wir haben schon Mitglieder, aber nicht solche, die das zahlen können, das müssen Sie mir einmal ausrechnen. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Strache.)
Kommen wir noch zu den Grünen, weil Kollege Pilz und Frau Kollegin Glawischnig nicht gewusst haben, was die ehemalige Abgeordnete Langthaler gemacht hat. Ich weiß schon, dass Kollege Pilz im Besonderen – auch Kollege Öllinger, und bei Frau Klubobmann Glawischnig ist es dasselbe – am ideologisch linken Auge ein bisschen blind ist. Wahrscheinlich wird Frau Klubobmann Glawischnig (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Klubobfrau!) – die anderen zwei werden in Pension gehen – irgendwann einmal als erste Märtyrerin mit ideologisch blindem linkem Auge die Geschichte verlassen.
Der Punkt ist nur: Die Begründung, dass Frau Langthaler oder ihr Mann alles versteuert haben, das kommt mir vom Herrn Mensdorff-Pouilly bekannt vor. (Abg. Dr. Glawischnig-Piesczek: Was reden Sie?) Der sagt auch, er habe alles versteuert, alles sei in Ordnung. Das ist genau der Unterschied: Wenn überall alles versteuert war, warum beantragen wir das heute? – Weil es nicht nur um das Versteuern geht, son-
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