Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll124. Sitzung / Seite 236

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wir das Zeug entsorgen sollen. Solche Risiken sollten wir in der Lebensmittelbranche nicht eingehen! – Danke. (Beifall bei der FPÖ sowie des Abg. Tadler.)

20.17


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner gelangt Herr Abgeordneter Doppler zu Wort. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


20.17.37

Abgeordneter Rupert Doppler (FPÖ): Herr Präsident! Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Fleisch von Tieren, die mit gentechnisch veränderten Futtermitteln gefüttert wurden, gehört gekennzeichnet, und zwar ausnahmslos!

In Österreich lehnen – das haben wir schon gehört – zirka 90 Prozent der Kon­su­menten den Einsatz der Gentechnik bei der Herstellung von Lebensmitteln ab. Wie Frau Kollegin Belakowitsch-Jenewein schon gesagt hat, importiert Österreich zirka 600 000 Tonnen gentechnikverändertes Soja zur Futtermittelherstellung. Auf diese Weise, meine sehr geschätzten Damen und Herren, landet Gentechnik ohne Kenn­zeichnung auf den Tellern der Konsumenten.

Produktverpackungen wie jene für Milch müssen, auch wenn Tiere gentechnisch verändertes Futter bekommen haben, derzeit nicht gekennzeichnet werden. Man muss sagen, dass einige Produzenten in Österreich schon umdenken und bei der Futter­mittel­herstellung auf Gentechnik verzichten; doch die EU beziehungsweise der zustän­dige Kommissar haben nicht die Absicht, sehen keinen Anlass, gentechnisch verän­derte Lebensmittel zu kennzeichnen. Dabei lässt die EU immer mehr Genpflanzen zu.

Im Sinne der Konsumenten, meine sehr geschätzten Damen und Herren, gehören solche Produkte gekennzeichnet! – Danke schön. (Beifall bei der FPÖ.)

20.18


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu einer Stellungnahme hat sich Herr Bundes­minister Stöger zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


20.18.59

Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Herr Präsident! Hohes Haus! Es ist mir Anliegen, die klare Position der österreichischen Bundesregierung zu benennen, nämlich dass wir gentechnisch veränderte Produkte in Österreich nicht aussetzen wollen. Wir haben aber das Problem bei den Futtermitteln, die eingekauft werden.

Es ist schon gesagt worden, dass die österreichische Bevölkerung Gentechnik auf dem Teller ablehnt. Daher ist es ganz klar, dass man Produkte, die gentechnikfrei sind, auszeichnen soll. Ich bedanke mich ausdrücklich bei der ARGE Gentechnik-frei, weil diese ARGE sich bemüht hat, die Gentechnikfreiheit in Österreich umzusetzen. Sie haben da einiges an Vorreiterarbeit geleistet. Ich bedanke mich bei allen Milchbauern in Österreich, denn sie setzen Gentechnikfreiheit in der Milch in Österreich um. Das ist eine gute, tolle Leistung.

Ich bedanke mich auch bei den Biobauern, denn sie setzen Gentechnikfreiheit im Bio-Bereich um.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, damit wir es schaffen, das Wirrwarr bei der Bevölkerung hintanzuhalten und Klarheit zu haben, wäre ein Gütezeichen „gentech­nikfrei“ ganz dringend. Ich ersuche auch alle Abgeordneten, da mitzuwirken, damit wir endlich zu einem Gütezeichengesetz kommen und Gentechnikfreiheit auch auszeich­nen können. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

20.20

 


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