Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll153. Sitzung / Seite 211

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produkten wieder. (Der Redner stellt eine Dose auf das Pult von Bundesminister Stöger.) Wenn man die Liste der Zutaten dieser „Milchprodukte“ liest, also das ist wirklich „gut“, da sind unter anderem folgende Zutaten drinnen (der Redner liest vom Etikett der Dose mit der Aufschrift „milfina () Schlagsahne“): Verdickungsmittel E407, E412, E440, Emulgator E472b, Treibgase. – Das ist das, was die Österreicherin und der Österreicher auf den Teller bekommt!

Wenn man heute sieht, dass diese Palmöle, die importiert werden, in die Lebensmittel­industrie gehen, dass die ganze Margarine mit diesem Palmöl belastet ist, muss ich sagen: Abgesehen davon, dass wir damit die Regenwälder zerstören, durch die ganzen Transportwege die Klimabilanz belasten, ist das eindeutig der falsche Weg. (Beifall beim BZÖ sowie bei Abgeordneten der Grünen.)

Herr Bundesminister, Sie wissen ganz genau, in der „Kleinen Zeitung“ ist vor 14 Tagen ein Artikel erschienen, nämlich unter dem Titel: Nie mehr Fisch, keinen Fisch essen! Dieses Produkt (der Redner hält die Fischfilet-Packung in die Höhe) ist vor einer halben Stunde bei BILLA in Wien gekauft worden. Es ist ein Frischprodukt, ein Pangasiusfilet. (Abg. Silhavy: Selber schuld, wenn man so etwas kauft!) Was genau diesen Erzeuger betrifft, den ich jetzt namentlich nicht nenne, würde ich Sie bitten: Schauen Sie bei der IG-Fleisch auf die Homepage. Da sehen Sie, wie das produziert wird, welche Rückstände da drinnen sind. Ich weiß nicht, wo Ihre Kontrolle war. Verge­wissern Sie sich, was Sie da zulassen, dass die Österreicherin und der Österreicher auf den Teller bekommen! (Der Redner wirft die Fischfilet-Packung auf das Pult von Bundesminister Stöger. – Heiterkeit. – Beifall beim BZÖ.)

Weiter ist massivst zu beanstanden, dass wir nach wie vor 600 000 Tonnen gen­technisch verseuchtes Futtermittel importieren, damit unsere Tiere füttern und dann dieses Endprodukt dem Konsumenten auf den Teller geben.

Herr Bundesminister, die Firma Pilstl in Oberösterreich ist heute in der Lage, den gesamten österreichischen Eiweißmarkt, den gesamten Bedarf an Soja gentechnikfrei zu garantieren. Handeln Sie doch endlich! Schauen Sie, dass Sie die ÖVP mit ins Boot bringen, dass diese Sauereien aufhören! Denn eines ist klar: Nur eine gesunde Landwirtschaft – das ist unsere Kultur – kann unsere Bevölkerung ernähren.

Der nächste Wahnsinn dieser Lebensmittelsicherheit in Österreich ist das Gemüse. Herr Bundesminister, Sie wissen genau, dass wir heute Hunderte, Tausende Tonnen Gemüse aus Asien importieren. Dieses Gemüse wird grün geerntet, in Österreich lange gekühlt und UV-bestrahlt – und das bekommen dann unsere Konsumenten auf den Teller?! Lediglich um große Konzerne zu fördern?!

Das kann es nicht sein, das kann nicht eine gesunde Politik sein! Überdenken Sie da Ihre Politik, und schauen Sie, dass wir in der Lage sind, unsere Konsumenten mit guten Lebensmitteln zu versorgen, die sie sich auch leisten können! (Beifall beim BZÖ sowie bei Abgeordneten von FPÖ und Grünen.)

19.35


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als weitere Rednerin hat sich Frau Abgeordnete Dr. Belakowitsch-Jenewein zu Wort gemeldet. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


19.35.22

Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Kurz zu meinem Vorredner: Das mag alles stimmen, was Sie jetzt gesagt haben, dass das alles vielleicht nicht in Ordnung ist, nur hat es relativ wenig mit dem Bericht zu tun. Aber noch weniger verständlich ist mir: Wenn Sie so viel Kritik üben, warum nehmen Sie diesen Bericht dann überhaupt zur Kenntnis? Das ist für mich nicht nachvollziehbar. (Beifall bei der FPÖ.)

 


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