PädagogInnen ist. Insofern geht es so oder so um Bildung – wie auch fehlende Bildung, fehlendes Wissen gerade vorhin eine Rolle gespielt haben.
Aber jetzt geht es wieder um eine gemeinsame Ausbildung aller Pädagoginnen und Pädagogen, und zwar von der Frühkindpädagogik bis hin zur Maturareife.
Wir haben im Besonderen Ausschuss zum Bildungsvolksbegehren darüber ja diskutiert und waren uns, und das war erfreulich, alle eigentlich einig, dass die gemeinsame Ausbildung auf dem tertiären Niveau das Ziel ist. Dass das heute unbestritten ist, empfinde ich als großen Fortschritt. Ich erinnere da nur an diese unsägliche Diskussion, als es darum gegangen ist, bei den KindergärtnerInnen zum Beispiel die Maturareife einzuführen, welche Diskussionen es damals gegeben hat unter dem Motto: Ja brauchen denn die das? – Heute ist klar, die Ausbildung der KindergartenpädagogInnen muss ebenso eine akademische sein wie die Ausbildung für Kinder oder Jugendliche, die bis zur Matura kommen. Das halte ich jedenfalls für einen Fortschritt und für wesentlich. Heute würde ja auch niemand mehr, der ernst genommen werden will, sagen, dass die Bildung der Kleinsten nicht genauso wesentlich wäre.
Wenn wir also heute die forschungsgeleitete Lehre an den Pädagogischen Hochschulen verankern beziehungsweise die Kooperation der Pädagogischen Hochschulen mit anderen Bildungsinstitutionen und Forschungseinrichtungen, insbesondere mit anderen Universitäten im Ausland, dann ist das meines Erachtens eine notwendige Bereicherung und ein notwendiges Türaufstoßen für die Zukunft der PädagogInnenausbildung.
Ich möchte dazu einen aktuellen Artikel aus der „Zeit“ zitieren. Da wird berichtet über das Lehramtsstudium an der Ruhr-Universität Bochum. Ich finde, das ist ein interessanter Ausblick darüber, wie sich eine gemeinsame universitäre Ausbildung entwickeln kann. Die Universität in Bochum hat als erste eine Professional School of Education gegründet und vereinigt dabei alle Facetten der LehrerInnenausbildung. Es wird unter anderem eine Studentin zitiert, die davon berichtet, dass sie gerade jetzt im zweiten Studienjahr sechs Wochen an einem Gymnasium in der Sprachförderung von Migranten mitgearbeitet hat und dann noch einmal zum Beispiel einen Monat lang Lehrlinge ausgebildet hat im Bereich von Zeitmanagement und das immer begleitet war von einem Seminar an der Uni, wo sie sich mit ihren Kolleginnen und Kollegen über die Erfahrungen ausgetauscht hat. Der nächste Schritt, den sie in ihrer Ausbildung machen will, ist ein Semester an einer französischen Schule, um Deutsch zu unterrichten. – Ich finde, das gibt einen interessanten Einblick, wie die Zukunft aussehen kann.
Wir haben übrigens im Ausschuss auch über forschungsbegleitete Praxis geredet. Das halte ich für ein ganz wesentliches Thema, weil die Praxis ein wesentlicher Punkt in der Ausbildung ist. Und in einer Studie – es ist eine Längsschnittstudie zur universitären Lehrerausbildung – hat der Kölner Schuldidaktiker Johannes König gesagt, dass es nicht grundsätzlich um Praxiserfahrung geht, sondern es geht darum, inwiefern Praxiserfahrung akademisch reflektiert ist. Das ist das Entscheidende, und das halte ich für einen ganz wesentlichen Punkt, wenn es uns darum geht, die jungen Leute, wenn sie in die Schule gehen, vor einem Praxisschock, vor Stress oder vor Burnout im Lehrberuf zu schonen.
Und insofern halte ich das, was wir im Ausschuss diskutiert haben, dass im Zuge der neuen Ausbildung auch Innovation für Praxis während der Ausbildung, Praxis und Forschung gemeinsam und reflektierte Praxis einen entsprechenden Platz haben und dass Lehrer auch dann, wenn sie schon tätig sind, Praxisbegleitung haben, jedenfalls für die beste Methode gegen Burnout im Beruf.
Ganz zum Schluss möchte ich etwas noch erwähnen, weil es hier gerade um Bildungsfragen geht: Ich finde es eigentlich beruhigend und überzeugend und schön,
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