Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll166. Sitzung / Seite 216

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Lebenszeit weg von der Familie. Aber ich muss jetzt schon einige Dinge ein bisschen näher hinterfragen, die sie hier an diesem Rednerpult gesagt hat.

Zunächst einmal zu Ihrer Wahrnehmung, Frau Musiol – Sie haben es bereits gestern gesagt, und auch wenn Sie es heute wiederholen, wird es nicht wahrer –, die freiheitliche Fraktion hätte sich der Debatte hinsichtlich des Bildungsvolksbegehrens durch Auszug entzogen. Schauen Sie sich ein Protokoll an! Ich war als Erster zu Wort gemeldet auf der ganz normalen Rednerliste, und an dieser Debatte haben sich sowohl Klubobmann Strache als auch Generalsekretär Vilimsky beteiligt. Also ich weiß nicht, wie sich diese Spitzenrepräsentanten der FPÖ, Strache und Vilimsky, an einer Debatte beteiligen können, wenn sie gar nicht hier sind. (Beifall bei der FPÖ.) Sehr interessant, aber mir fehlt an sich die nötige Ausbildung, um solche Bewusstseinsdinge näher beleuchten zu können.

Jetzt zur Familienpolitik. – Frau Kollegin Musiol, und das auch an Ihre Fraktions­kollegen, wir haben einen anderen Begriff von dem, was man mit „Familie“ meint (Abg. Mag. Musiol: Das wissen wir!) – und das ist gut so. (Beifall bei der FPÖ.)

Wenn Sie davon sprechen, was alles Familie ist, bis hin zur Einpersonenfamilie, wie Sie jetzt erwähnt haben (Abg. Mag. Musiol: Einelternfamilie!)  – Sie haben von Einpersonenfamilien gesprochen, jetzt sind wir bei der Einelternfamilie. Wie wird das funktionieren? Wissen Sie, was Sie als Grün-Partei nicht machen? – Sie akzeptieren das nicht, was das Natürlichste wäre, nämlich die Biologie. Sie sind eine ökologische Partei oder sonst etwas, aber das, was Sie in keinem Fall wegargumentieren können, das, worüber Sie nicht hinwegsehen können, ist einfach die Tatsache, dass es für eine Familie, insbesondere für Kinder, Mann und Frau braucht. (Abg. Mag. Musiol: Oder Frau/Frau oder Mann/Mann!) Das ist etwas, das Sie absolut negieren! Da sind wir anders, für uns besteht die Familie aus Vater, Mutter und Kind, und am besten noch aus mehreren Kindern. (Beifall bei der FPÖ.)

Jetzt zum Eigentlichen, und das muss ich auf das Entschiedenste zurückweisen, weil das freiheitliche Familienpolitik ist, was von unseren Frauen hier auch vorgetragen wird, die diese Familienpolitik wirklich mit Leib, Herz und Seele leben: Wir wollen keine Gebärmaschinen (Beifall bei der FPÖ), sondern wir wollen Mütter haben, die ihre Kinder lieben und bei ihren Kindern sein wollen. Frau Musiol, es gibt Mütter, die nicht so wie Ihre Klubvorsitzende Glawischnig wollen, dass die Kinder möglichst bald in Kinderkrippen und Kindergärten den Familien entzogen werden, und wir wollen den Frauen ermöglichen, dass sie die Wahlfreiheit haben. (Beifall bei der FPÖ.)

Wir wollen Frauen ermöglichen, dass sie sagen können: Ich möchte mein Kind nicht abgeben, sondern ich möchte mein Kind erleben, wenn es mit 15, 16, 18 Monaten vielleicht einmal die Schränke in der Küche „inspiziert“ oder irgendwo spielt oder Ähnliches! Das wollen wir!

Wir wollen nämlich Frauen, die nicht mit ihren kühlen Kalkülen dabei sind und nicht nur ideologisch Verbrämtes machen. Und wir wollen auch Männer haben, wir wollen auch Väter haben, die das gerne haben und die gerne bei Ihren Familien und bei Ihren Kindern sind. Das ist nämlich das Natürliche – und da können Sie dort hinten lachen, wie Sie wollen. (Beifall bei der FPÖ.)

In diesem Punkt, was eine gesunde und richtige Familie ist, nützt Ihnen die Literatur von Karl Marx relativ wenig. (Heiterkeit und Beifall bei der FPÖ.)

20.14


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Prinz. 3 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


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