Es gibt eine Gesundheit und über 4 000 Krankheiten – frei nach Schopenhauer übersetzt. Ich habe heute ein wunderschönes Zitat gehört: Machen wir keine Grabenkämpfe, im Mittelpunkt steht der Patient! – Und genau darum geht es! Es geht nicht um komplementäre Heilmethoden alleine, es geht nicht um Schulmedizin versus alternative Heilbehandlung. Es geht immer um Ganzheitsmedizin, um den ganzen Menschen. Es geht um die Behandlung von Seele, Körper und Geist.
Heute gibt es 800 000 Menschen in Österreich, die mit Psychopharmaka behandelt werden müssen, damit sie in ihrem Umfeld bestehen können; das betrifft Kinder in der Schule, das betrifft Erwachsene. Wir haben das gestern bei der Familiendiskussion auch gesehen, da war genau das auch das Thema: ob das Scheidung ist, ob das Überlastung ist, ein unsoziales Umfeld. Und damit werden wir uns auch in Zukunft auseinandersetzen müssen.
Wir hören heute von Paracelsus, Hahnemann und Kneipp. – Den alten Herrn Paracelsus hat man wegen seiner Methode aus Salzburg vertrieben, heute sagt jeder: Die Dosis macht das Gift. – Sehen Sie, jeder ist schon dabei und findet nichts Schlimmes dabei. Pfarrer Kneipp ist inzwischen auch anerkannt. – Was soll da eigentlich schlecht sein?
Zum Komplex anerkannte Methoden wie die Homöopathie: Wir wissen, dass sich in der Steiermark allein pro Jahr Zigtausende Leute homöopathisch behandeln lassen, weil sie nicht mehr allein Vertrauen in die schulmedizinischen Erkenntnisse haben. Aber es gilt noch immer nicht Schulmedizin versus Komplementärmedizin, sondern Ganzheitsmedizin.
So ähnlich verhält es sich auch mit der TCM, nichts anderes als uraltes asiatisches Wissen. Tausende Leute nehmen das in Anspruch. Es geht zum Beispiel auch um die Dorn-Breuss-Methode, sanfte Wirbelregulation, weil die Menschen an und für sich mit Wirbelbeschwerden zu kämpfen haben. Da hilft die Schulmedizin wohl kaum, und das ist auch ein wesentlicher Punkt.
Wenn ich Ihnen heute etwas ans Herz legen kann: Es geht wirklich um das Wichtigste, nämlich das ärztliche Gespräch. Diese alternativen komplementärmedizinischen Behandlungen brauchen das Gespräch. Das ärztliche Gespräch steht im Mittelpunkt.
Welcher Arzt hat denn bitte noch Zeit für seine Klienten? (Ruf bei der SPÖ: Patienten!) – Niemand mehr, niemand mehr, weil die Ärzte eben auch ums Überleben kämpfen und die ganzen Karten schnell einsammeln müssen. Darum geht es auch in Österreich: eine Zweiklassenmedizin zu beseitigen! Die, die es sich leisten können, nehmen Komplementärmedizin in Anspruch, und die armen Schlucker müssen es bezahlen.
Übrigens – eine andere Geschichte noch –: Ein Unternehmen in der Steiermark hat 1990 damit begonnen, im Vorstand sitzt noch heute ein Mann aus der Arbeiterkammer als Generaldirektor. Es ist aus diesem Bereich gekommen, europaweit eine Welle, und viele sind gekommen und haben gefragt, ob das nicht auch bei ihnen verwirklicht werden kann. – Also so weit ist das nicht. Es geht da auch um Sie selber, um Ihre Kinder, um Ihre Familien, die sich nicht sofort mit chemischer Keule behandeln wollen, sondern auch mit andern Dingen; auch um Ihre Enkelkinder geht es.
Darum würde ich Sie um Folgendes bitten: Stellen wir uns auch in Zukunft einer offenen Diskussion mit Experten aus allen Lagern, und setzen Sie heute einen ersten Schritt dazu, dass Österreich auch im Gesundheitssystem – nicht nur bei der Arbeitslosenzahl, wie ich höre – wirklich Nummer 1 wird!
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