Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll169. Sitzung / Seite 165

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von Auslandserfahrungen machen. Im akademischen Jahr 2010/2011 haben europa­weit 230 000 europäische Studierende ein Erasmus-Programm genutzt; in Österreich alleine waren es insgesamt 51 000 Studierende. Aber nicht nur Studierende profitieren vom Bildungsprogramm der Europäischen Union, sondern auch 11 000 Schülerinnen und Schüler und über 3 900 Lehrlinge haben gelebt und gelernt in einem anderen Mit­gliedstaat der EU.

Ich habe selbst ein Erasmus-Programm gemacht. Ich war selbst ein halbes Jahr in Schweden und habe dort einen Teil meines Studiums absolviert, und ich weiß, dass diese Erfahrung das Verständnis für ein gemeinsames Europa schärft, weil es uns nicht nur eine andere Sprache, sondern auch eine andere Kultur näherbringt, darüber hinaus aber auch Freundschaften in ganz Europa mit sich bringt – und eben auch ei­nen klaren Blick auf das eigene Land schafft.

Österreich ist Teil von Europa, und damit bringen wir auch – gerade im Bildungsbe­reich – unsere Ideen, unsere Erfolgsrezepte auf europäischer Ebene mit ein. Die EU hat erkannt, dass wir dank der dualen Berufsausbildung die Jugendarbeitslosigkeit niedrig halten konnten, dass das duale System eine gute Position im internationalen Vergleich schafft. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Neugebauer: Sehr gut!)

Zahlreiche Delegationen aus den Mitgliedsländern kommen nach Österreich, um sich hier das duale Ausbildungssystem anzusehen, und auch mit dem Ziel, das System bei ihnen einzuführen. Wir haben gezeigt, wie es geht und haben das Vorzeigemodell der dualen Ausbildung auf die europäische Ebene gebracht. (Beifall bei der ÖVP.)

Österreich ist ein Teil von Europa, und gerade wirtschaftlich hat Österreich durch die Mitgliedschaft in der EU profitiert. Seit 1995 ist die Wirtschaftsleistung in meinem Hei­matbundesland, in Niederösterreich, um 70 Prozent gestiegen. Die Betriebsneugrün­dungen sind um 75 Prozent höher, die Exporte in Niederösterreich haben sich verdrei­facht und jeder einzelne Euro, den wir nach Brüssel schicken, kommt dreifach wieder zurück. Das zeigt sich vor allem in der EU-Regionalförderung, einem ganz wichtigen Beitrag für die Entwicklung unseres Wirtschaftsstandortes und für die Regionen insge­samt. Allein im Weinviertel wurden seit dem Bestehen der Regionalförderung 263 Pro­jekte gefördert, und zwar mit einer Gesamtsumme von 122,5 Millionen €. Und das hat weit über 3 000 neue Arbeitsplätze geschaffen und gesichert.

Ich bin überzeugt davon, dass unser Staatssekretär Reinhold Lopatka die Interessen Österreichs auf der europäischen Ebene vertreten wird und dass er auch das Ver­trauen in die Europäische Union verstärken wird, denn er ist ein Garant für den erfolg­reichen Weg Österreichs in der Europäischen Union. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

14.28


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Pirkl­huber zu Wort gemeldet. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


14.28.22

Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Meine Damen und Her­ren, es ist wahrlich ein schwarzer Tag für den österreichischen Parlamentarismus. (Abg. Neubauer – auf die Bekleidung des Redners deutend; dieser trägt kein Sakko, aber ein grünes T-Shirt mit Aufdruck über seinem Hemd –: Bei der Kleidung kein Wun­der! – Unruhe im Saal.)

Wenn man sich umdreht und in die Gesichter der Regierungsvertreter blickt, dann sieht man, mit welcher Bitterkeit, mit welcher Verbohrtheit hier an einem völlig falschen Kurs festgehalten wird. (Abg. Scheibner: Einen grünen Hut!) – Ich werde den Zusammen­hang erklären, Kollege Scheibner.

Während nämlich Sie die Arbeit des Untersuchungsausschusses blockieren und mit Ih­rem Fristsetzungsantrag in erpresserischer Manier die Demokratie mit Füßen treten


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