Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll185. Sitzung / Seite 78

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kannst du bitte richtigstellen, dass ihr die Gesamtschule nicht wegen der Lawinen wollt!)

 


12.17.33

Abgeordneter Elmar Mayer (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Ministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich wollte ursprünglich zum Thema Werkerziehung einige Worte verlieren, aber da selbst von der Opposition hier großes Lob kommt, dass ohnehin die Maßnahmen, die gesetzt wurden, in die richtige Richtung gehen, und wir alle einer Meinung sind – über die Klassengrößen muss man sicherlich noch dis­kutieren, das ist keine Frage –, erübrigen sich weitere Ausführungen meinerseits dazu. Aber ich glaube, es sind entscheidende, wichtige Schritte, die wir diesbezüglich gesetzt haben.

Was das Thema Lawinengefahr betrifft, möchte ich schon darauf hinweisen – und das betrifft jetzt nicht die Sache selbst und heißt nicht, dass ich die Lawinenkunde nicht hochhalten möchte, Herr Kollege Rosenkranz, und darum finde ich es auch wichtig, dass wir ein klares Bekenntnis dazu abgeben –, dass man sozusagen bei jedem Thema, das irgendwo auftritt, sagt, die Schule soll es machen.

Ich weiß schon, wir alle gehen von dem Leitsatz aus: Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir!, und wir haben heute schon hinsichtlich der Sexualerziehung diskutiert: Wer soll das machen? – Das soll die Schule machen. Ebenso: Verkehrs­erziehung, Schulwegsicherung, Fahrradprüfung. Jetzt ist schon vorgeschlagen: Führerschein-, Moped-Prüfung und so weiter und so fort; Schulgesundheit, Schularzt, Zahnpflege (Abg. Amon: Erste Hilfe!), Erste Hilfe.

Also – es ist schon richtig – alles soll die Schule machen. (Abg. Dr. Rosenkranz: Also, was jetzt? Was jetzt?) Und dann kommt der Vorschlag: ein eigenes Fach für Wirt­schaft. Sport und Bewegung – das haben wir auch beschlossen –, alles soll man miteinbauen. Ich bin auch dafür, dass man verstärkt den Alltag, Erziehungsteile in die Schule miteinbringt. Aber dann muss man auch einsehen: Wir müssen die Schule neu strukturieren und das auch anders gewichten.

Und da sind wir auch bei dem Beispiel Lawinenkunde. Es haben ja genügend Vorredner bereits gesagt, sie wissen es – und ich weiß nicht, aus welchem Grund sie trotzdem auf diesem Antrag beharren –, dass die Lehrer, die in den Skikurs gehen, ohnehin eine eigene Ausbildung bekommen. (Abg. Dr. Rosenkranz: Aber die Lawinen­opfer sind ja nicht bei Schulskikursen!) – Nein, das stimmt schon. Das stimmt schon, dass vielleicht, wenn man das früher gemacht hätte, das mit Prinz Friso nicht passiert wäre. Man weiß ja, was alles möglich wäre. Das stimmt.

Aber, Herr Kollege Rosenkranz, wenn wir bei jedem Problem, bei jedem Unglück, das passiert, sagen, die Schule soll das jetzt regeln und richten, dann können wir ein­packen. Und daher bin ich der Meinung: Lassen wir es dort, wo es ist! Es wird bei den Schulskikursen ohnehin an einem Abend extra behandelt. Es wäre auch im Rah­menlehrplan des Geographieunterrichtes mit drinnen. Die, die es betrifft, und die, die dort wirklich Kontakt haben, machen das ohnehin, das weiß ich.

Der dritte Bereich ist, dass man auch bei der eigenen Ausbildung, die die Lehrer bekommen, einen speziellen Schwerpunkt darauf legt. (Zwischenruf des Abg. Dr. Rosenkranz: Also Lawinenkunde an der Pädagogischen Hochschule?) Ich würde wirklich bitten, dass wir uns in der zukünftigen Debatte, wenn wir uns im Haus mit Bildungspolitik auseinandersetzen, nicht mit Themen wie Lawinenkunde auseinan­dersetzen müssen, sondern über eine gemeinsam Schule reden und darüber, was wir wirklich für unsere Kinder optimieren können. Das sollte unser Ziel sein. – Danke schön.


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