Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll188. Sitzung / Seite 217

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die auch nur aus dieser Region kommen können, weil sie etwas Besonderes sind, her­vorheben.

Wir haben mittlerweile mehr Genuss Regionen, die strenge Auswahlkriterien haben, die genau das abdecken sollen, was sich die Konsumentinnen und Konsumenten wün­schen, nämlich sichere regionale Produkte von hoher Qualität, was wieder für die bäu­erliche Landwirtschaft eine große Chance ist.

Gerade jetzt vor der Ski-WM in Schladming sind zwei steirische Genuss-Regionen aus diesem Gebiet dazugekommen, die dann auch von den regionalen Wirten gelistet wer­den.

Das heißt, das ist ein ganz wichtiger Punkt, den wir als Ministerium vorantreiben – ebenso die Debatte über ein europäisches Lebensmittelmodell. Wir brauchen zum Thema Lebensmittel eine neue Werthaltung.

Wir haben dieses Modell in Österreich ein Jahr lang entwickelt und jetzt auf der euro­päischen Ebene und auch in Berlin bei der Grünen Woche vorgestellt. Es gab großes Interesse vieler Mitgliedstaaten, die sagen, dass dieser Bereich ausgebaut werden muss, und Österreich ist da federführend dabei.

Ein weiterer sehr wichtiger Punkt: Lebensmittel sind kostbar. Lebensmittel dürfen nicht achtlos weggeworfen werden, die Verschwendung muss reduziert, muss gestoppt wer­den. Ich habe seinerzeit dankenswerterweise diese Aktion mit den Bäuerinnen ge­macht, jetzt gehen wir in die Breite, weil das ein gesamtgesellschaftliches Anliegen ist.

In diesem Antrag wird auch angesprochen – und ich danke für diese Initiative –, dass sich die Bundesregierung auch schon 2010 zur Umsetzung des Aktionsplans zur nach­haltigen öffentlichen Beschaffung verpflichtet hat. Darin sind insbesondere ökologische Kriterien für Lebensmittel und für Verpflegungsdienstleistungen enthalten. Insbeson­dere ist auch ein Mindestanteil von 25 Prozent Bio bei den verwendeten Lebensmitteln festgelegt.

Es gibt auch Anreize auf zusätzliche Punkte, wenn man im Vergabeverfahren Bio-Pro­dukte listet. Das heißt, es geht der Trend in die Richtung, dass wir höherwertige Pro­dukte unterstützen.

Mein Ministerium arbeitet auch permanent mit der Bundesbeschaffung an der Aus­feilung und Aktualisierung der Kriterien. Wir haben zusätzlich auch ein Logo eingeführt, das nachhaltige Beschaffung ausweist, wenn ein Lebensmittel damit gekennzeichnet ist.

Zu dem, was auch Herr Abgeordneter Eßl angesprochen hat und was immer wieder diskutiert wird: Es ist möglich, bei der Ausschreibung regionalen Anbietern Rechnung zu tragen, indem die Ausschreibungslose sozusagen entsprechend verkleinert werden, sodass es Klein- und Mittelbetrieben erleichtert wird, an der Ausschreibung teilzuneh­men. Das wurde verankert, war immer ein großes Anliegen der Landwirtschaft, aber auch der gewerblichen Wirtschaft. Das heißt, diese Möglichkeiten gibt es rechtlich, und ich halte das auch für sehr sinnvoll.

Wir haben beispielsweise in den landwirtschaftlichen Schulen ernährungsphysiologisch ausgewogene saisonale und regionale Verpflegung eingeführt, die gesunde Jause, um schon Kinder mit diesem Thema zu konfrontieren.

Ich bedanke mich bei den Pädagoginnen und Pädagogen, Lehrerinnen und Lehrern, die das in den Schulen vorantreiben.

Gesamtgesellschaftliches Anliegen muss es sein, dass sich bereits die Kinder bewusst ernähren. Viele Berichte zeigen ja, dass es bei manchen da im Argen liegt. – Es ist das also uns allen ein großes Anliegen.

 


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