Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll203. Sitzung / Seite 47

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Zum Beispiel die Eltern von David Alaba, die Mutter ist ja bekanntlich gebürtige Philip­pina, der Vater gebürtiger Nigerianer? Sollen die Eltern von David Alaba vielleicht aus­wandern? Hätten Sie vielleicht lieber, dass der Vater von Attila Dogudan auswandern soll? (Beifall bei den Grünen. Abg. Strache: Da sind Sie Schutzpatronin! Zwi­schenruf des Abg. Kickl.) Oder wäre es vielleicht besser, wenn die slowakische Pfle­gerin sich wieder schleicht, die Ihre Mutter oder Ihren Vater pflegt? (Abg. Strache: Kri­minelle und Asylbetrüger, die Sie schützen!) Nur müssen Sie dann natürlich die unan­genehme Frage beantworten, wenn die slowakische Pflegerin, die hier Familienange­hörige von vielen von uns betreut, das Land wieder verlässt  (Abg. Strache: Drogen­händler und Einbrecher, die Sie schützen!) Regen Sie sich nicht auf, Herr Strache, Sie sind schon ganz rot angelaufen, nicht, dass Sie auch noch einen Herzkasperl krie­gen! Das können wir alle nicht wollen. (Beifall bei den Grünen.)

Wenn also die slowakische Pflegerin, die hier sehr nützliche, sehr sinnvolle Arbeit leis­tet, wenn die wieder gehen muss, müssen Sie mir nur eine Frage beantworten (Abg. Strache: Drogenhändler und Kriminelle sollen gehen, nicht die Pflegerin!): Wie wollen Sie dann Ihrem Abgeordnetenjob nachkommen, wo Sie doch Ihre Mutter oder Ihren Vater nun selber pflegen müssen, weil die slowakische Pflegerin ist ja futsch, die darf ja nicht mehr da sein. (Beifall bei den Grünen. Abg. Strache: Ja drehen Sie doch nicht alles!)

Ein vorletzter Punkt: Von „Massenzuwanderung“ spricht die FPÖ, und dass sie sie be­grenzen will. Schauen wir uns einfach die Zahlen an: Derzeit haben wir jährlich eine Nettozuwanderung von zirka 35 000 Menschen, und im Jahr 2005  ich kann mich dunkel erinnern, da war eine ÖVP-FPÖ-Regierung an der Macht  hat es eine Net­tozuwanderung von 44 000 gegeben. (Zwischenruf des Abg. Kickl.) Ein Jahr davor, im Jahr 2004, gab es eine Nettozuwanderung von rund 51 000 Menschen. (Ruf bei der FPÖ: Das ist ja dumm!)

Tatsache ist, sehr geehrte Damen und Herren von der FPÖ, und das wissen Sie ge­nauso wie wir alle: Sie stehen vor den Trümmern Ihrer Politik. (Ironische Heiterkeit bei der FPÖ.) Sie konnten weder als Regierungspartei, noch als Oppositionspartei irgend­etwas daran ändern, dass Österreich ein Land der Vielfalt ist. (Beifall bei den Grü­nen. Zwischenruf des Abg. Neubauer.)

Österreich wird auch weiterhin ein Land der Vielfalt sein. (Abg. Strache: Kriminelle Vielfalt unterstützen wir nicht, so wie Sie!) Und alle Probleme, die es beim Zusammen­leben gibt  und überall, wo Menschen zusammenleben, gibt es auch Probleme –, die sind gemeinsam zu lösen!

Mit folgendem Satz möchte ich schließen: Wir haben in Österreich vielleicht nicht alle dieselbe Herkunft, aber wir haben eine gemeinsame Zukunft vor uns. Und die können wir nur gemeinsam anpacken und Probleme gemeinsam lösen. Gemeinsam schaffen wir das!  Danke schön. (Beifall bei den Grünen. Abg. Neubauer: Das war widerlich, so viele Lügen auf einmal!)

10.25


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Dolin­schek. – Bitte.

 


10.25.10

Abgeordneter Sigisbert Dolinschek (BZÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bun­desminister! Sehr geehrte Damen und Herren auf der Galerie und an den Bildschir­men! Werte Kolleginnen und Kollegen! Wenn jemand meiner Vorrednerin hier zugehört hat, muss er sagen, sie kann sehr glücklich sein, dass sie hier in Österreich lebt (Hei­terkeit der Abg. Dr. Belakowitsch-Jenewein), nicht in ihrem Heimatland, in ihrem Mut-


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