Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll203. Sitzung / Seite 124

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näherzukommen. Es steht besonders die Förderung individueller Stärken, aber auch die Persönlichkeitsentwicklung im Vordergrund. Damit können in einem anerkennen­den Umfeld auch dauerhaft bessere Leistungen gefördert werden.

Auf der Lehrlingsebene können sich junge Menschen eben für eine Berufsausbildung entscheiden und mit der Lehre mit Matura auch eine Allgemeinbildung absolvieren. Vor allem können somit auch Menschen, die den Abschluss am Ende der Pflichtschulzeit nicht erlangen konnten, Abschlüsse an den Alltag adaptiert nachholen.

Ja, wir stehen zweifelsohne noch vor ganz vielen Herausforderungen. Ich denke auch, viele Maßnahmen müssen wirklich noch in den Klassenzimmern und in den Schulen ankommen.

Ich meine, das bedeutendste Projekt für die Zukunft ist die PädagogInnenbildung, die die Ausbildung der LehrerInnen auf ein neues Fundament stellen soll und sich, ausge­stattet mit wirklich neuen Strukturen und Inhalten, viel stärker an den notwendigen Kompetenzen für das Leben und an der individuellen Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen orientieren soll.

Ich möchte an dieser Stelle der Ministerin zu einer beachtenswerten Leistungsbilanz gratulieren, vor allem auch dazu, dass mit vielen Maßnahmen in diesen letzten Jahren die Basis für eine längst fällige neue Lehr- und Lernkultur an den österreichischen Schulen begründet werden konnte. (Beifall bei der SPÖ.)

14.47


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Als vorläufig letzter Redner zu diesem Tagesord­nungspunkt ist Herr Abgeordneter Sacher zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


14.47.40

Abgeordneter Ewald Sacher (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Frau Bundesministerin! Als vorläufig Letzter – ich gehe davon aus, dass ich es bleibe – darf ich diese sehr lange währende Debatte noch einmal kurz zusammenfassen. Wir be­schäftigen uns hier mit dem Bildungswesen in vielen, vielen Diskussionen, und auch in der Öffentlichkeit hat dieses Thema einen ungeheuer großen Stellenwert.

Ich habe nur den „Standard“ von heute aufgeschlagen; er beschäftigt sich über meh­rere Seiten mit dem Bildungsthema. Er geht mit dem Thema „Wissen“ auf die Reform der Lehrerausbildung ein – ganz entscheidende Unterstützung also für diese Maßnah­men aus den Medien! Der „Standard“ hat aber auf der letzten Seite auch einen Kom­mentar, und dieser trägt den Titel: „Lehrerdienstrecht: Schmieds Scheitern“. Sehr geehrte Damen und Herren, wir sollten in dieses Lied nicht einstimmen. Ich behaupte das Gegenteil: Es ist eine Erfolgsbilanz!

Ist es ein Scheitern – nicht nur quantitativ, sondern vor allem qualitativ –, wenn die Frau Bundesminister (Abg. Petzner: Weiterlesen! Was steht dort?) in ihrer Amtszeit 60 Vorlagen eingebracht hat, die wichtige Schritte der Bildungsreform gewesen sind? – Das sind große Fortschritte: die Neue Mittelschule, die ab 2018 österreichweit flächen­deckend sein wird, die Vervielfältigung der Ganztagsbetreuung. Ist das ein Scheitern, wenn es 200 000 Betreuungsplätze mehr geben wird, sehr geehrte Damen und Herren, wenn 160 Millionen € für diese Reformschritte eingesetzt werden? Oder die neue Ma­tura, die modulare Oberstufe – ist das ein Scheitern?

Seien Sie doch ehrlich! Machen wir die Leistungen nicht immer schlecht und reden wir sie nicht klein!

Die neue gemeinsame Lehrerausbildung ist uns ein ganz wichtiges Anliegen. Diese wird vor allem die Qualität unserer Lehrerschaft – und ich gehöre dieser an – ganz we­sentlich verbessern.

 


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