Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll213. Sitzung / Seite 206

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18. und 22. Schwangerschaftswoche. Natürlich wären mehr Stunden sinnvoller, aber diese eine Stunde ist besser als nichts und eine durchaus begrüßenswerte Initiative.

Was aber auch ein Problem aufzeigt, ist die Finanzierung, und zwar wie weit der Kassentarif von der Realität der Finanzierung entfernt ist. Eine durchschnittliche Beratungsstunde kostet laut Kassenvertrag 50 €, in der Hebammenordination werden 25 € verrechnet, in freien Praxen sind es 75 €. Hier ist auch der Punkt anzusprechen, dass das Gesundheitssystem dahin gehend schon geändert werden muss, weil eben unklare Tarife und intransparente Finanzierungen oder Tarife oder Kassenabrech­nungen vorhanden sind und diese auch beseitigt und geändert werden müssen. (Beifall beim Team Stronach.)

Schade finde ich auch, dass die zahnärztlichen Untersuchungen nicht, wie auch gefor­dert, aufgenommen wurden. Eine Vorrednerin hat es schon angesprochen, es wurden ja auch zahlreiche Anträge eingebracht, was die Weiterentwicklung des Mutter-Kind-Passes zu einem Eltern-Jugend-Pass betrifft. Hier hat es leider seitens der Abgeord­neten der Regierungsparteien in den letzten fünf Jahren keine Zustimmung gegeben. Aber ich bin auch zuversichtlich, dass wir den Mutter-Kind-Pass in der nächsten Gesetzgebungsperiode noch weiterentwickeln werden. – Danke. (Beifall beim Team Stronach.)

19.15


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Zu einer Stellungnahme hat sich Herr Bundesminis­ter Stöger zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


19.16.00

Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Herr Präsident! Hohes Haus! Vorerst möchte ich mich bei den Abgeordneten des Gesundheitsausschusses bedanken. Ich bedanke mich, dass es möglich war, das Thema Psychologengesetz noch in die Tagesordnung aufzunehmen, und dass wir heute dieses Gesetz – wie ich höre, einstimmig – beschließen können. Ich bedanke mich auch bei den Abgeordneten Oberhauser und Rasinger, die sich im Vorfeld persönlich sehr dafür eingesetzt haben, dass wir diese Themen auch sachgerecht diskutieren.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, worum geht es? – Es geht darum, dass in Zukunft Menschen mehr mit psychischen Belastungen konfrontiert sind, sodass wir einerseits die individuelle Therapie brauchen, aber andererseits auch die ganz klare psychologische Behandlung von Menschen, die in einem bestimmten Setting leben, in dem es um die Frage der Krisenintervention geht, dass es Kinder gibt, die zum Beispiel in einem Umfeld leben, in dem es Krankheiten gibt. Dazu brauchen Psychologinnen und Psychologen eine qualitative Ausbildung, und wir brauchen im Gesundheitswesen eine Berufsgruppe, die sich ganz speziell auch auf die Felder der psychischen Prävention spezialisiert. Das erreichen wir mit diesem neuen Psychologengesetz und das erreichen wir dadurch, dass wir die Ausbildung stärken und auch die Position der Auszubildenden insgesamt stärken. Ich sage noch einmal danke dafür.

Wir haben in einem zweiten Rechtsbereich heute die Möglichkeit, dass auch Hebam­men Beratungen im Rahmen des Mutter-Kinder-Passes durchführen dürfen. Das ist eine langjährige Forderung der Hebammen. Das ist auch eine Forderung vieler Frauen, die schwanger sind. Und damit können wir den Mutter-Kind-Pass um eine weitere Leistung ausweiten. Es sind schon mehrere Leistungen ausgeweitet worden. Ich erinnere nur daran, dass wir auch einen HIV-Test machen, ich erinnere daran, dass wir uns auch hier weiterentwickeln.

Das ist ein weiterer Schritt, und das ist im Interesse der österreichischen Frauen. – Herzlichen Dank. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und BZÖ.)

19.18

 


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