Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll20. Sitzung / Seite 56

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das wurde heute auch schon gesagt – muss nicht unbedingt besser heißen. Der Start­schuss gestern kann da, glaube ich, auch einer hin zum Besseren sein. Ich werde mich auf jeden Fall bemühen. Wir werden auch in den verschiedenen Bundesländern diese Debatten führen. Es kommen also nicht immer nur die Ländervertreter nach Wien, son­dern wir fahren auch in die Bundesländer und treffen uns jedes Mal in einem anderen Bundesland.

Das heißt, es geht um eine Riesengruppe von jungen Menschen, für die wir Verant­wortung tragen, wofür es unterschiedliche Zugänge und Ansätze gibt, denn auf der ei­nen Seite ist es im ländlichen Bereich schon so, dass es sehr kleine Klassen gibt – etwas, was ich mir nicht anmaße, jetzt von hier aus ändern zu wollen –, wogegen man im städtischen Bereich schon sagen muss, dass es manchmal ganz schön eng wird, weil die Klassen ziemlich am Limit sind.

Was heute auch zu sagen ist – und ich glaube, dass es auch wichtig ist, dass wir das mitnehmen –, ist, dass der soziale Hintergrund von Kindern auch ein unterschiedlicher sein kann und dass wir auch hier in Zukunft bei der Vergabe der Mittel ganz genau darauf schauen sollten: Wo werden sie am effizientesten und vor allem am effektivsten eingesetzt? Es geht ja nicht nur um das Sparen, es geht auch darum, welchen Effekt der Mitteleinsatz auf den Bildungserfolg der Kinder hat beziehungsweise darauf, dass Kinder ihre Bildungsnachteile, die sie manches Mal mitbringen, ausgleichen können.

Da sei jetzt ein Bereich herausgegriffen, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kol­leginnen, Kollegen: die Schulpolitik. Ich habe versucht, mit einigen Maßnahmen – wie gesagt, diese Verordnungen werden, sind zurückgezogen –, möglichst schonend, in den Klassen nicht diese Bildungsnachteile zu verstärken, sondern Umschichtungen vorzu­nehmen, die ich auch immer noch diskutieren werde, und die Schulen viel autonomer auszustatten in ihren Entscheidungsmöglichkeiten.

Ich glaube, dass es wichtig ist, etwa auch zu sagen: Es gibt Schulen, die machen eine Morgenstunde. Ich habe das im Bildungsausschuss auch erzählt. Die blocken ein­fach – diesen Schulversuch gibt es nicht mehr, aber das werden wir genau in dieser Form wieder diskutieren – zweimal 45 Minuten zusammen, gewinnen dadurch Minuten und widmen diese, obwohl es Mehrarbeit für die Lehrerinnen und Lehrer ist, den Kin­dern. Die frühstücken in der Früh miteinander, erledigen Dinge miteinander, gleichen Nachteile aus und schaffen sich so innerhalb einer Schule ein Klima nicht nur des guten Zusammenlebens, sondern auch der Effektivität und im Prinzip auch der Effi­zienz, weil dadurch mehr Zeit für Kinder, für den Ausgleich von Nachteilen herange­zogen werden kann.

Das war nur ein Beispiel, das ich gerne gemeinsam mit Ihnen in ein großes Autono­miepaket hineinpacken würde. Aber gleichermaßen muss man, glaube ich, auch zur Kenntnis nehmen, dass unter anderem die eine oder andere Zulage zu überdenken ist, dass auch hier noch Einsparungspotenzial gegeben ist, dass man vielleicht nicht im­mer einsehen kann, dass in Klassen, in denen weniger als 15 Kinder sind, auch zwei Lehrerinnen oder Lehrer drinnen stehen müssen.

All diese Fragen will ich mir also gemeinsam mit den Ländern stellen. Das war in dieser kurzen Zeit nicht möglich. Die Maßnahmen sind zurückgenommen, und jetzt geht es darum: Wie können wir das Ziel erreichen, bei steigenden Kosten im Bildungssystem – das sei noch einmal gesagt –, ohne dass wir einen einzigen Cent beim Ausbau der Ganztagsbetreuung einsparen?

Dieses grobe Missverständnis gehört aufgeklärt: Es ist doch so, dass in der Vergan­genheit – es geht um die Jahre 2011 und 2012 – nicht alles erbaut und abgeholt wer­den konnte, und das bekomme ich jetzt. Die Länder prüfen noch, ich habe noch kein Ja – also bitte sich noch nicht zu früh zu freuen –, aber ich bin optimistisch, dass dieser Betrag, diese übriggebliebenen, nicht abgerechneten 50 Millionen € für das heurige


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