Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll36. Sitzung / Seite 105

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18. Punkt

Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales über den Antrag 29/A(E) der Abgeordneten Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen betreffend Rahmen­gesetzgebung für Praktika (249 d.B.)

19. Punkt

Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales über den Antrag 30/A(E) der Abgeordneten Mag. Birgit Schatz, Kolleginnen und Kollegen betreffend kom­plette Abschaffung von Volontariaten (250 d.B.)

 


Präsident Karlheinz Kopf: Wir gelangen nun zu den Punkten 17 bis 19 der Tages­ordnung, über welche die Debatte unter einem durchgeführt wird.

Auf eine mündliche Berichterstattung wurde verzichtet.

Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Dr. Belakowitsch-Jenewein. – Bitte.

 


13.38.12

Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein (FPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Wir haben jetzt das Thema Praktika. Das ist ein sehr weitläufiger Begriff, unter dem Begriff „Praktika“ läuft ja relativ vieles.

Ich habe einen Antrag eingebracht. Da geht es um eine Mindestentlohnung für Feria­lpraktikanten. Ich habe im Ausschuss die Kritik vernommen, dass das für manche Ferialpraktikanten eine Schlechterstellung wäre, vor allem für jene in der Metall­branche.

Dazu möchte ich sagen: Das ist natürlich nur ein Rechenbeispiel oder ein Mindest­modell. Wenn es Branchen gibt, wo es bereits eine Einigung gibt, dass die Prakti­kanten mehr verdienen sollen, dann soll uns das natürlich recht sein. Das impliziert ja nicht, dass man jetzt andere schlechterstellen soll, das soll durch diesen Antrag natürlich nicht passieren.

Es gibt auch zwei Anträge der Kollegin Schatz zum Thema Praktika. Der zum Thema Praktikum wird unsere Unterstützung finden, aber den Antrag auf Abschaffung von Volontariaten sehen wir eher kritisch. Ich glaube, dass es natürlich ein Volontariat für ein, zwei Wochen weiterhin geben sollte, einfach um in den Beruf hineinzuschauen, hineinzuschnuppern.

Gerade für junge Menschen, die oft gar nicht wissen, wo sie hinwollen, wo sie gerade stehen, halten wir das doch für eine Möglichkeit. Wenn es dort Missstände gibt, wenn junge Menschen dort ausgenützt werden sollten, ist das natürlich zu ahnden. Aber prinzipiell glauben wir, dass der Erhalt von Volontariaten mit Sicherheit Sinn macht.

Ich habe im Ausschuss auch vernommen, dass der Herr Bundesminister gesagt hat, er ist froh, dass das Thema jetzt, aufgrund der Enquete, die er gemacht hat, auch eine breite Diskussionsgrundlage findet. Auch ich bin sehr froh darüber.

Noch mehr würde ich mich freuen, Herr Bundesminister, wenn wir hier einmal eine einheitliche Regelung finden, auch Definitionen finden, wie Pflichtpraktika in der universitären Ausbildung behandelt werden sollen. Und vielleicht könnten wir uns auch darauf einigen, dass sogenannte Praktika, die nach Beendigung einer Ausbildung statt­finden, in Wahrheit ein erstes Arbeitsverhältnis sein sollten. Das wäre ein Schritt, den wir sehr begrüßen würden. (Beifall bei der FPÖ.)

13.40

 


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