Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll36. Sitzung / Seite 106

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Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gemeldet: Herr Abgeordneter Hechtl. – Bitte.

 


13.40.31

Abgeordneter Johann Hechtl (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Ge­schätzte Damen und Herren des Hohen Hauses! Ja, die Thematik Praktika mit all ihren Ausformungen ist für uns eine sehr wichtige Thematik, geht es doch in erster Linie darum, jungen Menschen in der Ausbildung eine praktische Erfahrung zukommen zu lassen, auf der anderen Seite darum, dass jene Personen, die eine Ausbildung absolviert haben, nach dieser auch eine Tätigkeit aufnehmen können, und in dritter Linie darum, jenen Personen, die ein Pflichtpraktikum oder ein Praktikum jedweder Art absolvieren, auch das nötige Entgelt zukommen zu lassen.

Auch wenn die gesetzlichen Regelungen – ich denke hier an das Allgemeine Bürger­liche Gesetzbuch § 1151 ff. – oder manche kollektivvertragliche Regelungen ein Entgelt vorsehen, so ist es eine Tatsache – leider, muss man sagen –, dass gewisse Praktika unentgeltlich abgeleistet werden müssen beziehungsweise in prekären Verhält­nissen abgeleistet werden. Ich denke, hier ist es notwendig, dass gewisse Maßnahmen getroffen werden, um dem Einhalt zu gebieten.

Der Bericht im „Standard“ vom 9. Juli 2014 (der Redner hält eine Ausgabe des „Standard“ in die Höhe) zeigt es ganz deutlich und bringt die Situation dieser Absol­venten, meistens Uniabsolventen, klar zutage, wenn Uniabsolventen nach ihrer Aus­bildung drei Jahre lang in prekären Praktikanten-Arbeitsverhältnissen ihre Tätigkeit leisten müssen. Wenn man dazu noch bedenkt, dass 25 Prozent dieser Absol­ventinnen und Absolventen das Praktikum, quasi Scheinpraktikum, fünf Jahre lang absolvieren müssen, um dann vielleicht in ein reguläres Arbeits- oder Dienstverhältnis einsteigen zu können, so sieht man hier schon den Handlungsbedarf.

Ich möchte mich auch beim Herrn Bundesminister Hundstorfer bedanken für seine Initiative, die er bereits voriges Jahr gesetzt hat, dass er eine Enquete ins Leben gerufen hat mit dem Thema „Generation Praktikum“, wo die Problematik aller Prak­tikanten, sprich: Volontäre, Pflichtpraktikanten, Ferialarbeiter, behandelt worden ist und er versprochen hat, hier auch initiativ zu werden. Ein Dankeschön an Sie, Herr Bundesminister! Ich glaube, die Praktikanten werden es Ihnen zu danken wissen.

Auch möchte ich einen Dank an das Ministerium richten für die Unterstützung, in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft GPA-djp, bei der Schaffung dieser Anlaufstelle Plattform „Generation Praktikum“, wo sich nun anonym betroffene Praktikanten melden können, damit schwarze Schafe in diesem Bereich herausgefiltert werden.

Geschätzte Damen und Herren, es kann und darf nicht sein, dass Praktikanten nach Absolvierung der Ausbildung in prekären Arbeitsverhältnissen beschäftigt werden, um gewissen arbeitsrechtlichen Bestimmungen zu entgehen. Es ist die Aufgabe von uns, es ist die Aufgabe der Politik, dem entgegenzuwirken, und ich kann sagen, die SPÖ ist hier auf der Seite der Praktikanten, damit solche Situationen abgeschafft werden. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Rädler.)

13.44


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Wortmeldung: Frau Abgeordnete Mag. Schatz. – Bitte.

 


13.44.13

Abgeordnete Mag. Birgit Schatz (Grüne): Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren! Es geht um das Thema Praktikum, ein sehr komplexes Thema. Die Debatte im Ausschuss hat leider den Eindruck vermittelt, dass die Mehrheit der Abgeordneten meint, na ja, im Großen und Ganzen passt das eh so, wie es geregelt ist. Das wurde


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