Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll37. Sitzung / Seite 99

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Kinderbetreuung muss sich letztlich daran orientieren, was die Familien tatsächlich brauchen. Was ist das Beste für die Kinder und für die Familie? – Das ist individuell na­türlich sehr unterschiedlich. Ich glaube, Kinderbetreuung soll vor allem Familien, das, was in den Familien gemacht werden kann, ergänzen. Das ist der springende Punkt – zumindest für mich persönlich –: dass Kinderbetreuung die Familien entsprechend er­gänzt. (Abg. Kitzmüller: Ja, genau! !)

Natürlich ist ein gewisser Unterschied, ob man eher im städtischen Bereich oder eher in einer ländlichen Region zu Hause ist, daher ist das Wort „Bedarfsorientierung“ kein Unwort, sondern trifft es in Wirklichkeit sehr gut. Es ist unsere Pflicht, uns an den Be­dürfnissen der Familien und Kinder zu orientieren.

Meine Damen und Herren! Es wird in den Gemeinden und in den Ländern sehr intensiv an sehr guten Lösungen gearbeitet. Ich glaube, es gibt in fast allen Bundesländern, in den Gemeinden immer wieder Bedarfserhebungen, damit entsprechend den Bedürfnis­sen, bedarfsorientiert Kinderbetreuung angeboten werden kann. Es ist Faktum, dass nicht alles, was angeboten wird, von der Bevölkerung auch angenommen wird, zum Beispiel Kinderbetreuung in den Ferien: Es wird gemeindeübergreifend zusammenge­arbeitet, aber es gibt durchaus Beispiele, wo das letztlich daran scheitert – auch wenn mehrere Gemeinden das in den Sommerferien anbieten –, dass es keinen Bedarf gibt. Und es hilft halt einmal nichts: Für ein, zwei Kinder kann man das letztlich nicht anbie­ten. (Zwischenruf des Abg. Steinbichler.)

Da die Kosten vorhin Thema waren – ich will jetzt keine Vergleiche mit Wien oder an­deren Bundesländern anstellen –: Faktum ist, dass in Oberösterreich beispielsweise ab dem 30. Lebensmonat der Kindergarten grundsätzlich gratis ist – er ist nicht umsonst –, das wird gratis zur Verfügung gestellt. Natürlich ist grundsätzlich positiv, was dort ge­macht wird, aber es ist auch wertvoll, wenn die Kinder zum Beispiel am Nachmittag zu Hause sind, wenn das halt dort und da vielleicht nur ein Vormittagskindergarten ist, weil es den Bedarf an Nachmittagsbetreuung gar nicht gibt. Und es ist legitim, wenn eine Familie ihr Kind erst im letzten und vorletzten Jahr vor dem Schulbeginn in den Kindergarten schickt.

Schauen wir uns Oberösterreich an: Kinderbetreuungsbonus. Die Familien, die ihr drei- und vierjähriges Kind zu Hause betreuen, bekommen den Kinderbetreuungsbonus. Das ist, glaube ich, eine wichtige Geschichte.

Herr Kollege Walser, ich habe nicht den Eindruck, dass Kinder – egal, ob 7 Monate, 15 Monate oder 23 Monate – nur in staatlichen Betreuungseinrichtungen, oder wie im­mer sie organisiert sind, etwas lernen können. Ich meine, dass auch das sehr wichtig ist, was die Kinder zu Hause an Geborgenheit und Nestwärme bekommen, aber letzt­lich auch im Umgang und in der Weiterentwicklung. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Es ist schon wichtig – da wiederhole ich mich jetzt –, dass das, was wir anbieten, die Familien entsprechend ergänzen soll. Beides ist notwendig: das, was in den Familien geschieht, und natürlich brauchen wir entsprechende Kinder­betreuungsangebote. Wir sind da auf einem guten Weg. Und mit dem heutigen Be­schluss wird dieser weiter verbessert. (Beifall bei der ÖVP.)

13.41


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Ecker. – Bitte.

 


13.41.12

Abgeordnete Cornelia Ecker (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesminister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuschauer auf der Galerie! Kinderbetreuung bedeutet nichts anderes als Chancengleichheit. Das Angebot an Kin­derbetreuung auszuweiten ist ein wichtiger Schritt in Richtung mehr gesellschaftliche


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