Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll72. Sitzung / Seite 225

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de ich nicht von den Nahrungsmittelkosten eurer Regierungsmitglieder, nicht von den Gehaltskosten von aufgeblähten Kabinetts mit 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ich rede nicht von Inseratenkampagnen in der Höhe von 40 Millionen € im Jahr für alle, ich rede nicht von den Learjets, ich rede nicht von 106 Millionen € unnötiger Ausgaben, die Rot und Schwarz jährlich verursachen und mit denen sie den Menschen in unserem Land auf den Geist gehen, nein, ich rede von 300 000 €.

Da bringen die Abgeordneten Grosz und Spadiut am 19.5. einen Antrag ein – wir ha­ben jetzt den 7. Juli, sehr geehrte Damen und Herren –: Die Bundesregierung wird auf­gefordert, so schnell wie möglich Maßnahmen zur Sicherstellung der Finanzierung des Österreichischen Freilichtmuseums Stübing über 300 000 € zu ergreifen. Und dann kommen der Herr Abgeordnete Schönegger und der Herr Abgeordnete Amon da he­raus und sagen: Das ist doch eine Frechheit, der Antrag! Der ist doch viel zu wenig weit gehend. Das müssen doch 360 000, 400 000 € sein! Was bildet sich der Grosz da ein?! Der versteht doch nichts! Wir werden dafür sorgen, dass die in einer Woche gleich 400 000 € haben.

SPÖ und ÖVP diskutieren einen ganzen Plenartag lang herum, wie sie einen Abände­rungsantrag einbringen, weil es so eilig war. Da wird von der Abgeordneten Ridi Steibl die „Kleine Zeitung“ zitiert und dass das alles so schlimm ist, und dann kommt’s – Heu­reka! –, dann kommt ein Antrag der Abgeordneten Sonja Ablinger und Mag. Silvia Fuhr­mann:

Der Nationalrat wolle beschließen: „Die im Kuratorium vertretenen Ressortminister – BM für Unterricht, Kunst und Kultur, das BM für Finanzen, BM für Wirtschaft, Familie und Jugend, BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und das BM für Wissenschaft und Forschung – werden ersucht, gemeinsam mit dem Land Steiermark und den übrigen Bundesländern im Rahmen ihrer Organfunktion gemein­sam darauf einzuwirken, dass der Vorstand die derzeitige Struktur evaluiert ...“ – Und so weiter.

Inhaltsleerer, nutzloser und sinnloser geht es nicht mehr, wenn es im Vergleich zu dem, was in diesem Haus besprochen wird – im Vergleich, nicht im Vergleich zur Sum­me –, um Peanuts von 300 000 € geht, für ein Freilichtmuseum, wo Sie sich von Rot und Schwarz alle hier heraußen verrenken und sagen, wie wichtig das ist, aber in zwei Monaten nicht in der Lage sind, mit Ihren Ressorts endlich die Finanzierung sicherzu­stellen.

Langsam lasse ich mich von Ihnen nicht mehr verhöhnen und auch nicht jene Men­schen in diesem Land, denen an diesem Freilichtmuseum etwas liegt.

Es ist das zehntgrößte Freilichtmuseum Europas, es ist das größte Freilichtmuseum Österreichs, es trägt UNESCO-Auszeichnungen, es ist eine Heerschau, würde ich sa­gen, unserer heimischen Identität, unserer Kultur, es ist ein Lehrbeispiel von Volkskul­tur, und wir haben es auf der Regierungsbank Gott sei Dank mit einer Ministerin zu tun, die sehr wohl gewillt ist und das auch mehrmals hier bei einer Fragestunde, aber auch auf der Regierungsbank erklärt hat, es wie in der Vergangenheit im Rahmen ihrer Mög­lichkeiten in der Höhe von 70 000 € zu unterstützen.

Sehr geehrte Damen und Herren von der ÖVP, im Speziellen der steirischen Volks­partei: Ich weiß nicht, warum Sie sich wehren, dass der Finanzminister, der jeden Tag Inserate über den Kamin hinausschießt, auch seinen Beitrag in der Höhe von ... (Zwi­schenruf bei der ÖVP.) – Nein, mich interessiert die WM unter Garantie nicht. Zuerst erledigen wir hier Stübing, und dann könnt ihr alle WM schauen, wenn das so wichtig ist (Beifall beim BZÖ – Zwischenruf des Abg. Brosz), weil ihr alle genug Schmerzens­geld dafür bekommt, dass ihr hier herinnen sitzt, mehr Schmerzensgeld als jeder an­dere Durchschnittsverdiener in diesem Land, und daher lasse ich mir sicher nicht den


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