Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll72. Sitzung / Seite 226

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Ton abdrehen, mit dem Verweis, dass in irgendeiner Form eine Weltmeisterschaft auf uns wartet!

Dann machen wir jetzt einmal die Weltmeisterschaft der Arbeit und erledigen hier in erster Linie Stübing, das Freilichtmuseum in der Steiermark. (Ruf bei der ÖVP: Besser­wisser!) – Ja, ich weiß eh, wenn es um Fußball geht, dann werdet ihr kleinlich, dann müssen wir alle nach Hause, dann vergessen wir alles, dann vergessen wir die Min­destsicherung, die wir beschlossen haben, das Transferkonto, die Regierung ist uns egal, unsere Verantwortung in dem Haus ist egal, Hauptsache es wir dem runden Le­der nachgerannt. (Zwischenruf des Abg. Mag. Schönegger. – Gegenruf des Abg. Brosz.) Dann geht in eure Klubs und schaut euch die WM an! Wir haben noch 32 Mi­nuten, und ich bin gewillt, wenn ihr noch länger da hereinschreit, alle 32 Minuten aus­zunutzen. Ich habe keinen Genierer dabei. Da könnt ihr Gift darauf nehmen, sehr volks­tümlich ausgedrückt.

Daher würde ich vorschlagen, bevor die Bundesregierung sich einmal mehr verrenkt und wieder nicht in der Lage ist, zumindest jene Ressorts, die noch nicht ihren Anteil liefern wollten, nämlich das Finanzministerium, das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie, Jugend, das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, dazu zu bewe­gen, Geld dafür zur Verfügung zu stellen, die verbleibende Zeit der Debatte noch zu nutzen, um irgendwo in den Geldspeichern eurer Parteisekretariate, in den Geldspei­chern eurer Steuergeldverschwendungsmaschinerie, wo jeden Tag das Geld hinausge­schossen wird, endlich diese lumpigen 300 000 € für das Freilichtmuseum zu lukrieren (Zwischenruf der Abg. Silhavy), damit wir dieses Freilichtmuseum unterstützen, denn das ist ja nicht mehr auszuhalten.

Es ist ja nicht mehr auszuhalten, dass ihr vom 19. Mai 2010 bis zum 7. Juli 2010 nicht in der Lage seid, dieses Freilichtmuseum zu retten, und diese Sache einmal mehr mit irgendwelchen Evaluierungen, die der Vorstand machen soll, auf die lange Bank schie­ben wollt. Das haben sich die Steirerinnen und Steirer nicht verdient, das haben sich die Österreicherinnen und Österreicher nicht verdient, denen an Geschichte, Identität und Volkskultur etwas liegt. (Abg. Amon: Steirer sind ja auch Österreicher!) Daher er­suche ich, dass Sie endlich die nötigen Veranlassungen treffen, damit das Freilicht­museum in den nächsten Tagen die nötige Finanzierung bekommt.

Dieser Antrag wurde ja dank des hilfreichen Steigbügelhalters FPÖ eingebracht, wobei ich mich bis heute nicht auskenne, warum ihr da überhaupt zugestimmt habt. Dabei geht es ja nicht um die Rettung. Das wird Herr Kurzmann heute hier – „unser Geld für unsere Leute“, Götz-Pension, wissen wir – erklären müssen: warum mit Zustimmung der FPÖ dieses Blatt Papier, das nicht einmal das Blatt selber wert ist, der Frau Aib­linger und Fuhrmann mit Zustimmung der FPÖ hier beschlossen werden soll, als Abän­derungsantrag. (Rufe bei der SPÖ: Ablinger! Ablinger!)

Wir werden dem Abänderungsantrag der Grünen – so wie unserem eigenen, meinem Antrag, der überhaupt die Möglichkeit gibt, hier jetzt zu debattieren, zum dritten Mal – selbstverständlich zustimmen, weil er viel weiter gehend ist als diese Verrenkung der Bundesregierung, die ja nichts anderes bedeutet, als dass man das Freilichtmuseum seinem eigenen Schicksal überlässt. Da machen wir sicher nicht mit, sondern wir ste­hen zu diesem Freilichtmuseum, wir stehen zu unserer Volkskultur, und das auch in Zu­kunft. (Beifall beim BZÖ.)

20.24


Präsident Mag. Dr. Martin Graf: Lediglich der Ordnung halber, Herr Kollege Grosz: Sie könnten noch 11 Minuten reden, Ihre Fraktion hat noch 19 Minuten Restredezeit. (Rufe bei der SPÖ: Pst! Pst!) Vielleicht nimmt die ja dann Herr Kollege Westenthaler wahr. (Heiterkeit und Beifall bei SPÖ und FPÖ sowie des Abg. Tadler.)

 


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