Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll113. Sitzung / Seite 139

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berücksichtigt. Das Auswahlverfahren, ebenso wie die Ausbildung müssen noch bes­ser mit den Anforderungen des späteren Berufes verknüpft werden. Es bedarf dringend eines starken Fokus auf emotionale und soziale Kompetenzen.

Persönlichkeitsbildung muss einen zentralen Stellenwert innerhalb der „Lehrer_innen­bildung Neu“ und des damit verbundenen Auswahlverfahrens bekommen. Interna­tionale Erfahrungen zeigen, dass es verlässliche Methoden gibt, die Geeignetsten für diesen verantwortungsvollen Beruf zu finden. Diese Verfahren sind für alle pädago­gischen Berufe, unabhängig von der Altersstufe der zu begleitenden Kinder anzuwen­den.

Dieser Antrag ist im Rahmen des „Barcamp Bildung“ im Parlament am 19.01.2016 in Zusammenarbeit mit direkt betroffenen Schüler_innen, Lehrer_innen und Eltern ent­stan­den.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, ehest möglich alle notwendigen Schritte einzuleiten, um im Rahmen der „Lehrer_innen Bildung Neu“ sicher zu stellen, dass in der pädagogischen Ausbildung und in Auswahlverfahren soziale und emotionale Kompetenzen eine hohe Relevanz erhalten. Diese Kompetenzen sind von der Elemen­tarpädagogik bis zum Abschluss der Reifeprüfung sowohl für Schüler_innen als auch für Lehrer_innen erfolgskritisch und daher im Zuge der Ausbildung kontinuierlich weiter zu entwickeln und auch als Auswahlkriterien bei Eintritt in pädagogische Studien heranzuziehen. Dem Auswahlverfahren müssen wissenschaftlichen Kriterien zu Grunde liegen.“

*****

 


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Grossmann. – Bitte.

 


12.51.58

Abgeordnete Mag. Elisabeth Grossmann (SPÖ): Herr Präsident! Frau Ministerin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Dieser Antrag, Herr Kollege Strolz, ist ein Schlag ins Gesicht aller Lehrerinnen und Lehrer in Österreich – das möchte ich in aller Deutlichkeit zum Ausdruck bringen –, wenn Sie versuchen, den Lehrerinnen und Lehrern ihre Rechtsgrundlage zu entziehen. Das ist sehr, sehr schade, weil von Ihnen, von Ihrer Fraktion – und das möchte ich Ihnen zugestehen – sehr oft sehr konstruktive Vorschläge kommen, wie zum Beispiel jener, das Berufsbild der Lehrer und Lehrerin­nen aufzuwerten. Aber dieser Antrag, den Sie hier heute eingebracht haben – schon im Ausschuss eingebracht haben –, steht in krassem Widerspruch dazu.

Das PädagogInnen-Dienstrecht wurde ja, wie Sie wissen, erst vor zwei Jahren einer kompletten Reform unterzogen, und diese beginnt jetzt zu greifen. Da werden wir jetzt nicht mit der Keule hineinschlagen und auch das Prinzip des Vertrauensschutzes verletzen. (Abg. Strolz: Man kann ja hier Stufen gehen! Das muss keine Keule sein!) – Auch so, wie Sie es hier vorschlagen, wäre es ein Hineinschlagen mit der Keule.

Wir haben ein LehrerInnen-Dienstrecht, ein modernes LehrerInnen-Dienstrecht, das auch die Anforderungen erfüllt, die es eben erfüllen muss. Und die personelle Auto-


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