Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll148. Sitzung / Seite 175

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Entschließungsantrag

der Abgeordneten Steinbichler, Kolleginnen und Kollegen

betreffend „Lebensmittel- und Rohstofftransporte aus Übersee“

eingebracht im Zuge der Debatte zu TOP 10.: „Bericht des Umweltausschusses über das Stenographische Protokoll der parlamentarischen Enquete zum Thema „Was kommt nach Paris? – Diskussion zur Umsetzung des Klimavertrags von Paris in Österreich“ (III-286/1274 d.B.)“ in der Sitzung des Nationalrates vom 13.10.2016

Wie in jedem anderen Industriezweig wird auch in der Lebensmittelbranche oft dort produziert, wo es am billigsten ist. Erdäpfel aus Ägypten, Eierschwammerln aus der USA, Erdbeeren aus China – die Globalisierung auf dem Teller ist nichts Neues, bringt aber viele Probleme mit sich. Die Zerstörung der heimischen Landwirtschaft und der Umwelt wird einfach in Kauf genommen.

Die Transporte der Lebensmittel um die ganze Welt verursachen viele verschiedene Umweltprobleme, vor allem der hohe Energieverbrauch und der hohe Schad­stoffausstoß (hauptsächlich CO2 und Schwefeldioxid) sind zu nennen. Auf der Internetseite für den CO2-Emissionen-Vergleich findet sich folgende Aufstellung der Lebensmitteltransporte und deren CO2-Ausstoß (http://www.co2-emissionen-vergleichen.de/Lebensmittel/Transport/CO2-Transport-Lebensmittel.html):

 

Täglich werden tausende Tonnen Lebensmittel aus Übersee nach Europa gebracht. Wie aus den Tabellen ablesbar, sind für die Umwelt die Flugtransporte am bedenklichsten. Ware aus Übersee wird größtenteils zwar mit dem Schiff transportiert, wo der geringste CO2-Ausstoß pro Kilometer stattfindet, jedoch sind die Wegstrecken vergleichsweise lang:

Bei Importware wird elfmal mehr Energie verbraucht, elfmal mehr CO2 ausgestoßen und 28-mal so viel Schwefeldioxid verbraucht wie bei einheimischen Produkten (http://nachhaltig-sein.info/privatpersonen-nachhaltigkeit/wirkung-von-lebensmittel-transporten-auf-umwelt-infografik). Dazu kommt bei der Schifffahrt auch die Verschmutzung der Meere durch Schiffsabfälle, die nirgends aufgezeichnet wird – d.h. in der Ökobilanz nicht aufscheint. Will man nachhaltig handeln, müsste man immer, wenn es möglich ist, die regionale Produktion bevorzugen (siehe zweite Tabelle).

 


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