jetzt mit dem Internet verbunden. Auch Themen wie Gesundheit oder Sicherheit werden digital. – Ja, wir befinden uns inmitten der Wirtschaft und Gesellschaft 4.0, und auf die müssen wir uns vorbereiten!
Um diesen technologischen Wandel bestmöglich für den Standort Österreich zu nützen, braucht es gewisse Rahmenbedingungen, für die die Politik zu sorgen hat. Was meine ich damit? – Die Verfügbarkeit von leistungsfähigem Breitband ist von zentraler Wichtigkeit für den Standort Österreich. Auch auf die Datenmengen, die auf uns zukommen, müssen wir uns vorbereiten – Stichwort: selbstfahrende Autos –, damit schaffen wir die nötige Infrastruktur für den Wirtschaftsstandort 4.0. Österreich steht im Vergleich sehr gut da: Wir haben im Vergleich zu Deutschland eine wesentlich höhere High Speed Rate.
Natürlich müssen wir auch in der Ausbildung und in der Jugendbeschäftigung auf die neuen Entwicklungen reagieren, denn die digitale Welt muss bereits in der Ausbildung ihren Platz finden. Österreichische Start-ups, wie zum Beispiel Runtastic, Shpock, Kiweno, aber auch N26 haben uns bereits eindrucksvoll bewiesen, wie schnell sich der Bereich der Arbeit verändern kann und neue Berufsbilder entstehen. Sie haben uns aber auch gezeigt, dass vor allem viele junge Menschen immer häufiger den Schritt in die Selbständigkeit gehen und Start-ups gründen und auch sehr junge MitarbeiterInnen rekrutieren. Das stellt uns im Bereich der Ausbildung aber natürlich auch vor neue Herausforderungen, Stichwort: Fachkräftemangel im Bereich Technik.
Ich war letzte Woche in der Google-Zentrale in Zürich. 2004 hat Google mit zwei Mitarbeitern in Zürich gestartet, heute, zwölf Jahre später, hat das Unternehmen 1 800 MitarbeiterInnen, über 90 Prozent davon sind Engeneers, also TechnikerInnen, und die MitarbeiterInnen kommen aus 75 Nationen. Shpock, die mobile Flohmarkt-App, ein Start-up aus Österreich mit Sitz in Wien, hat vor vier Jahren begonnen und jetzt über 100 MitarbeiterInnen aus über 20 Nationen, der Großteil sind TechnikerInnen.
Wir müssen also die Rahmenbedingungen ändern, damit wir im Bereich der Technik auf Weltklasseniveau kommen. Daher muss das Interesse an Technik schon früh geweckt werden; Programmieren muss bereits in der Volksschule am Lehrplan stehen, genauso muss Programmieren auch ein Lehrberuf werden. Bildung und lebenslanges Lernen werden ebenso an Bedeutung gewinnen wie der Lernort Betrieb, also die betriebliche Aus- und Weiterbildung.
Da ich vorhin Google erwähnt habe: Ich bin auch der Meinung, dass uns derzeit innerhalb der EU vor allem noch ein rechtlicher Rahmen fehlt, damit die Nutzer und auch die Unternehmen genau wissen, was im Internet passieren darf und was nicht. Die Menschen müssen sicher sein können, dass die europäischen Regeln der Datensicherheit und des Konsumentenschutzes auch dann gelten, wenn der Internethändler oder der Anbieter von Dienstleistungen – Stichwort: Airbnb, Google, YouTube, Uber und so weiter – aus den USA, Kanada oder China kommt.
Ja, die Gesellschaft muss darauf vorbereitet werden, was der technologische Fortschritt für die eigenen Daten bedeutet, daher braucht es Medienschulungen in den Kindergärten, Schulen, Universitäten, aber natürlich auch in den Unternehmen.
Im vergangenen Jahr hatte ich die Möglichkeit, mit unterschiedlichen Stakeholdern aus der Start-up-Szene viele Gespräche zu führen und mir anzuhören, was ihre Sorgen, was ihre Probleme sind. Mit dem Start-up-Paket der Bundesregierung haben wir sicher schon einen großen Schritt in die richtige Richtung getan. Um den Wirtschaftsstandort Österreich noch besser nutzen zu können, braucht es zusätzlich zum Forschungszentrum Silicon Austria, das der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie startet, auch einen Start-up-Campus in Wien.
Was meine ich mit Start-up-Campus? – Es sollen einerseits junge Start-ups die Möglichkeit haben, sich dort einzumieten, aber andererseits auch die Chance haben, mit
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite