heerenden Lage in der Landwirtschaft bei. In den letzten Jahren ist der Verbrauch von Pflanzenölen stark angestiegen, zum flächendeckenden Einsatz kommt vor allem Palmöl. 35% der gesamten Pflanzenölproduktion entfallen auf das Palmöl (Laut FAO-Stat), zwei Drittel des produzierten Palmöls werden in der Nahrungsmittelindustrie eingesetzt.
Jährlicher Import von 43.000 Tonnen Palmöl nach Österreich
Im Jahr 2014 wurden laut der Food and Agriculture
Organization of the United Na-
tions (FAO) weltweit mehr als 342 Millionen Tonnen Palmöl produziert.
Derzeit wird weltweit eine doppelt so große Fläche wie das
Staatsgebiet Österreichs für die Palmölproduktion genutzt,
davon alleine in Indonesien und Malaysia 13,1 Millionen Hektar (Stand 2010; im
Jahr 1990 waren es nur 3,5 Mio. Hektar). Dieses Ausmaß an Monokulturen
entspricht in keinem Fall einer nachhaltigen und umweltverträglichen
Produktion. Die kleinbäuerliche Landwirtschaft Österreichs wird von
billig erzeugtem Rohstoff einer Industrielandwirtschaft
mit riesigen Monokulturen in außereuropäischen Regionen schwer
unter Druck gesetzt. Fast 70% des Palmöls werden in Plantagen angebaut,
die oft tausende von Hektar umfassen
(Palmöl – Zerstörte Umwelt, geraubtes Land – Wie wir Umwelt
und Menschrechte wegsnacken; Global 2000/Südwind/Supply Change; Dezem-
ber 2016, Seite 16).
Wie der Beantwortung unserer parlamentarischen Anfrage aus Juni 2016 zu entnehmen ist, importiert Österreich jährlich ca. 43.000 Tonnen Palmöl. Zusätzlich werden auch Produkte importiert, die Palmöl beinhalten, aber statistisch nicht erfasst werden. In jedem zweiten Produkt wird Palmöl eingesetzt, vor allem in Agrartreibstoffen und Nahrungsmitteln (Fertiggerichte, Kekse, Margarine, Schokolade, Wurstwaren, Müsli, usw.), aber auch in Tierfutter sowie in Kosmetik- und Hygieneprodukten (z.B. Duschgel, Lotion, Shampoo, Lip- und Eyeliner, Mascara).
Der Inhaltsstoff Palmöl wird unter unterschiedlichsten Namen deklariert, so etwa als Palmate, Palmitate, Sodium Palm Kernelate, Palmitic Acid. Die Liste ist nicht vollständig, da durch die Veresterung von Palmöl immer wieder neue Inhaltsstoffe auf Palmölbasis entstehen. Ein Hinweis auf die Verwendung von Palmöl ist auch die Auflistung waschaktiver Substanzen wie "Sodium Lauryl", ebenso wie die Bezeichnungen Capryl Glucoside, Caprylic Triglyceride, Caprylyl Glucoside, Cetearyl Alcohol, Cetearyl Glucoside, Coconut Butter Equivalent (CBE), Coconut Butter Substitute (CBS), Fettsäureglycerid, Polyglyceryl-2-Caprate, Polyglyceryl-10 Laurate, Sodium Dodecyl Sulphate, Sodium Isostearoyl Lactylate, Sodium Lauroyl Lactylate, Sodium Stearoyl Glutamate, Sorbitan Caprylate, Sucrose Laurate Taxanomic, Tricaprylin.
Wie die neueste Studie von Global 2000/Südwind/Supply Change (Palmöl – Zerstörte Umwelt, geraubtes Land – Wie wir Umwelt und Menschrechte wegsnacken; Global 2000/Südwind/Supply Change; Dezember 2016) zeigt, begründet sich der geringe Preis für Palmöl unter anderem auch in den schlechten Arbeitsbedingungen auf den Plantagen und in den niedrigen Umweltstandards.
50% des Palmölimports in die EU wird für Biodiesel verwendet
Die breite Palette an Umweltverstößen beinhaltet unter anderem:
Artenvielfaltrückgang: Es werden riesige Flächen Regenwald gerodet, in denen auch bedrohte Arten leben (z.B. Orang-Utan, Sumatra-Tiger, Borneo-Zwergelefant, Sumatra-Nashorn).
Hoher CO2-Ausstoß: Durch Brandrodungen und damit verbundene starke Rauchbildung werden gesundheitliche Schäden für Tier und Mensch verursacht.
Trockenlegung von Mooren: 30% der Plantagen wurden auf Moorböden angelegt, in denen CO2 gebunden war, das durch die Trockenlegung freigesetzt wurde.
Veränderung des Ökosystems: Aufgrund der massiven Rodungen verschwindet großflächig Wald, darunter leiden etwa die Wasserreinigung sowie der Erosions- und Über-
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