13.48

Abgeordnete Gabriela Schwarz (ÖVP): Hohes Haus! Werte Präsidentin! Liebe Kolle­ginnen und Kollegen! Sehr verehrte Damen und Herren! Er tut, was er sagt, und er sagt, was er tut. So habe ich Wolfgang Sobotka in meinem früheren Beruf als Jour­nalistin immer wahrgenommen. Als Quereinsteigerin, aber auch als jahrzehntelange Beobachterin des parlamentarischen Geschehens in Österreich habe ich gewisse An­sprüche. Ich erwarte mir von derjenigen und demjenigen, die oder der dieses Amt be­kleidet, eine klare Linie, klare Worte, einen geraden Rücken und ein offenes Herz. Das mag jetzt für den einen oder die andere von Ihnen etwas pathetisch klingen, aber das ist der Anspruch, den ich stelle – und den stelle ich im Übrigen an uns alle. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

All das hat Wolfgang Sobotka. Wolfgang Sobotka kann, wenn es sein muss, vortrefflich streiten, aber er weiß auch um die Qualität des Schweigens in Auseinandersetzungen, die genau nichts bringen. Er hat sich damit nicht immer Freunde gemacht, aber auch das gehört zur lebendigen Demokratie dazu.

Ich glaube, dass Wolfgang Sobotka im Laufe seines Lebens und seiner Karriere immer bewiesen hat, wie es auch August Wöginger ausgeführt hat, dass er bereit ist, zu ler­nen, sich Kompetenzen anzueignen, und das zweifelsohne genauso wie Anneliese Kitz­müller auch in diesem Amt tun wird, und er hat diesbezüglich unser vollstes Vertrauen.

Nie verlieren sollten wir alle miteinander in unserem Tun die Ehrfurcht, mit der viele von uns vor wenigen Wochen das erste Mal in diesen Saal gekommen sind, die Ehr­furcht davor, dass wir angelobt wurden, um unser Bestes für die Österreicherinnen und Österreicher zu geben, und ich bin überzeugt davon, dass uns Wolfgang Sobotka auch bei jeder Gelegenheit daran erinnern wird.

Als Historiker kennt Wolfgang Sobotka die Bedeutung des österreichischen Parlamen­tarismus, und dieser wird gerade in den nächsten Monaten und Jahren umso wichtiger sein. In Krisen – so habe ich ihn wahrgenommen – ist er ein Fels in der Brandung, der aber nie auf Alleingang setzt. Wenn ich von Krisen rede, dann weiß ich tatsächlich, wovon ich spreche: Ich bin Mitarbeiterin der Krisenintervention im Burgenland und ha­be Wolfgang Sobotka im Umgang mit Ehrenamtlichen und Freiwilligen erlebt. Er hat ih­nen immer die größte Wertschätzung und Anerkennung entgegengebracht; auch dafür schätze ich ihn sehr. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Kitzmüller.)

Es wurde von einigen schon die musische Begabung von Wolfgang Sobotka belächelt. Ich sehe das ein bisschen anders; Wolfgang Sobotka kann nämlich vieles gut, und un­ter anderem kann er auch gut dirigieren. Dieses Instrument, das ihm hier zur Verfü­gung steht, ist ein ganz wertvolles: Es ist Österreich – das sind wir alle. Ich bin über­zeugt davon, dass es doch das eine oder andere Mal schräge Töne geben wird, aber wenn es atonal wird, wird Wolfgang Sobotka den Dirigentenstab ganz fest in den Griff bekommen. (Abg. Rosenkranz: Das kommt aufs Stück an! Es kann ja auch ein ato­nales Stück sein!)

Das Orchester, mit dem er es zu tun hat, könnte, wenn ich uns da alle so anschaue, vielstimmiger kaum sein. Ich bin eine Verfechterin der Harmonie statt der Disharmonie, und das erwarte ich mir von uns allen. Ich komme aus einer ganz anderen Ecke, ich habe Zeit meines Lebens mit Menschen zu tun gehabt, und die erwarten sich von uns keine Misstöne, sondern dass wir für sie arbeiten und das möglichst rasch. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Kitzmüller und Kumpitsch.)

Als ich gefragt wurde, ob ich zum Nationalrat kandidieren möchte, war einer der weni­gen, die ich um Rat gefragt habe, Wolfgang Sobotka, weil er mir in seinem Pragma­tismus und in seiner rationalen Annäherung an die Dinge immer ein guter Ratgeber war. Dafür danke ich dir. Wir unterstützen selbstverständlich Anneliese Kitzmüller und Wolfgang Sobotka, und ich bin zutiefst davon überzeugt, dass beide ihr Bestes für die­ses Haus leisten werden. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

13.51

Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Pe­ter Wittmann. – Bitte, Herr Abgeordneter.