11.42

Abgeordneter Robert Laimer (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Geschätzte Zuseherinnen und Zuseher! Meine Damen und Herren! Ein Anti-Wegwerf-Gesetz in Bezug auf nutzbare Lebensmittel ist sinnvoll, zweckmäßig und vor allem auch nachhaltig. In einem System des ausgeprägten Kapitalismus mit seinen – zuge­geben vorhandenen – Schattenseiten ist eine solche Schattenseite der willkürliche Konsumismus, das oftmals ziellose und planlose Einkaufen, das auch zu einer über­bordenden Wegwerfgesellschaft führte.

Achtloses Wegwerfen von Nahrungsmitteln, oftmals originalverpackt und verschweißt, zeigt nicht nur einen Mangel an Empathie, es zeugt auch von einer falschen Mentalität in einer verschwenderischen Welt. Oft sind es aber auch Lockangebote, insbesondere Großpackungen, die zu überdimensionierten Einkäufen führen. Supermärkte entsorgen Erzeugnisse schon knapp vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum, um für sogenannte frische Waren Platz zu machen, dabei sind die Produkte verzehr- und genießbar.

Die belgische Region Wallonien dient hier als Vorbild, da dort Supermarktketten ge­setzlich verpflichtet wurden, unverkäufliche Waren karitativen Organisationen zu über­lassen.

160 000 Tonnen per annum sind es, Waren im Wert von durchschnittlich 300 bis 400 Euro pro Haushalt, die in Österreich weggeschmissen werden. Weltweit wird ein Drittel der Nahrung weggeworfen. Das schafft Treibhausgasemissionen von 3 Gigaton­nen, damit ist das also die drittgrößte Ursache von Emissionen, gleich nach den großen Emittenten USA und China.

Somit ist das Verschwenden von Lebensmitteln auch massiv umweltschädlich, und es ist nur logisch, dass diese Bürgerinitiative dem Umweltausschuss zugewiesen wird.

Meine Damen und Herren, allein an diesen Zahlen ist ablesbar, dass eine Wegwerf­gesellschaft keine Zukunft hat. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

11.44

Präsidentin Doris Bures: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Maria Großbauer zu Wort. – Bitte.