Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll15. Sitzung, 21. März 2018 / Seite 173

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19.25.36

Abgeordnete Mag. Maria Smodics-Neumann (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin des Nationalrates! Sehr geehrte Frau Präsidentin des Rechnungshofes! Liebe Kolle­ginnen und Kollegen im Hohen Haus! Ein herzliches Servus an die Zuschauer via TV und auch übers Internet! Bevor ich auf den eigentlichen Teil meiner Rede, den ich für Sie vorbereitet habe, eingehe, ist es mir ein Anliegen, hier etwas richtigzustellen: Liebe Frau Dr.in Griss, ich darf Sie korrigieren: Der Rechnungshof ist nicht das Gewissen der Nation, sondern er ist ein Prüforgan und hat genau drei Dinge zu überprüfen, nämlich die Wirtschaftlichkeit, die Sparsamkeit und die Zweckmäßigkeit eines staatsbeteiligten Unternehmens. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ.)

Bei der Prüfung dieser Unternehmen hat Frau Präsidentin Kraker dann zehn Emp­fehlungen abgegeben, die für eine positive Entwicklung Österreichs relevant sind. Es macht mich unglaublich stolz, dass im Grunde genommen jede dieser Empfehlungen im Regierungsprogramm und damit auf der To-do-Liste steht.

Eine davon möchte ich herausgreifen, sie bezieht sich auf Standortsicherung durch Digi­talisierung. Ich darf in diesem Zusammenhang auf die Fachkräfteausbildung ein­gehen, und zwar auf jene in Form der dualen Ausbildung – wir kennen sie als Lehre. Für mich persönlich einerseits als Unternehmerin, die selbst Lehrlinge ausgebildet hat, und andererseits auch als Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk, also jener Wie­ner Handwerks- und Gewerbeunternehmen, die die meisten Wiener Lehrlinge aus­bilden, ist dieses Thema natürlich eine Herzensangelegenheit.

Die duale Ausbildung ist eine Ausbildung, in der in der Praxis im Unternehmen realitätsnah mit Unterstützung der Berufsschule im theoretischen Bereich ausgebildet wird. Sie ist eine Ausbildung – und ich glaube, in diesem Haus wurde es schon des Öfteren gesagt, aber ich glaube, es ist ganz, ganz wichtig, dass man das immer wieder betont, weil wir darauf stolz sein können –, um die wir weltweit beneidet werden.

Es gibt nur eine Chance der ersten Rede im Hohen Haus, und ich möchte meine erste Rede im Hohen Haus gerne all jenen Ausbildnerinnen und Ausbildnern widmen, die sich tagtäglich engagieren, um ihr Wissen und ihr Know-how an die jungen Menschen in unserem Land weiterzugeben, und damit die duale Lehrlingsausbildung auch zu einem Garant gegen Jugendarbeitslosigkeit machen. – Ich danke euch in diesem Sinne ganz, ganz herzlich für euer Engagement. (Beifall bei ÖVP und FPÖ sowie des Abg. Vogl.)

Damit dieses beneidenswerte Erfolgsmodell auch ein solches bleibt, ist es natürlich laufend notwendig, Inhalte an die Anforderungen des Marktes anzupassen. Berufe verändern sich, neue Lehrbilder und auch neue Lehrberufe müssen geschaffen wer­den, um die Realität abzubilden. In diesem Bereich ist unsere Frau Ministerin Schramböck schon eifrig an der Arbeit. Bei diesem Überarbeiten der Lehrinhalte wird es besonders wichtig sein, dass man das Wort Digitalisierung nicht des Wortes und des Selbst­zweckes wegen einbringt, sondern je nach Beruf differenziert, was Berufe brauchen, speziell die handwerklichen Berufe, damit die Qualität erhalten bleiben kann.

Sie können sich vielleicht vorstellen, dass ein Mechatroniker einen anderen Zugang zu oder andere Verwendung für Digitalisierung hat als zum Beispiel eine Maßschneiderin, so wie ich eine bin. Der eine braucht es schon im Produktionsprozess, die andere braucht es vielleicht als Hilfe in der Verwaltung oder Administration.

Wenn ich jetzt an Professor Hengstschläger, den Humangenetiker, denke, dann fällt mir ein, wie er bei einem Vortrag festgestellt hat, dass es vor hundert Jahren circa hundert Jahre gedauert hat, bis sich das Wissen, das man generieren konnte, verdop-


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