21.16

Abgeordneter Mag. Andreas Hanger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bun­desminister! Ich darf das Hohe Haus um Aufmerksamkeit ersuchen. Ich habe die De­batte in den letzten Minuten sehr aufmerksam verfolgt und hatte irgendwie den Ein­druck, hier im Saal redet schon jeder mit jedem. Es wäre schön, wenn Sie mir Ihre Auf­merksamkeit schenken würden, denn wir kommen zu einem aus meiner Sicht sehr wichtigen Thema, zur UG 11, Zuständigkeit des Innenministers: zum Zivildienst.

Als Zivildienstsprecher unseres Parlamentsklubs ist es mir wirklich auch ein Anliegen, die Gelegenheit zu nutzen, den Zivildienstleistenden in Österreich einmal Danke zu sa­gen. (Beifall bei ÖVP und FPÖ sowie bei Abgeordneten der NEOS.)

Das verdient, glaube ich, wirklich Applaus, die Zahlen sind nämlich beeindruckend: Wir haben in etwa 15 000 Zivildienstleistende in Österreich. Wir wissen, die machen das nicht ganz freiwillig, werden nicht sonderlich gut bezahlt. Ich habe immer wieder die Gelegenheit, Gespräche mit Zivildienstleistenden zu führen, und habe den Eindruck, die nehmen aus dem Zivildienst wirklich etwas mit (Abg. Scherak: Wehrersatzdienst!), sie leisten 15 Millionen Stunden. Wehrersatzdienst, danke.

Ganz wesentlich ist auch die Tatsache, dass etwa 25 Prozent der Zivildienstleistenden in den verschiedenen Trägerorganisationen als Ehrenamtliche bleiben. Das ist also ei­ne ganz wichtige Rekrutierungsquelle für das Ehrenamt, und Zivildienstleistende sind ganz maßgeblich dafür verantwortlich, dass Österreich so funktioniert, wie es funktio­niert, gerade im sozialen Bereich. Zivildienstleistende sind im Rettungswesen, beim Krankentransport, in der Behindertenbetreuung tätig, in der Altenbetreuung, Sozialhilfe, bei Drogenabhängigen, im Auslandsdienst und vieles mehr. Ich glaube, das verdient wirklich unser aller Wertschätzung.

Ein bisschen mit Sorge erfüllt uns jetzt in dieser Altersklasse das Thema der Gebur­tenrückgänge. Wir haben weniger Österreicher, die sich zum Zivildienst melden. Damit ist auch begründet, dass der Zivildienst etwas geringer dotiert ist als im letzten Jahr. Mir wurde aber auf Rückfrage versichert, dass auch in der Zukunft natürlich sicherge­stellt ist, dass alle Zivildienststellen, alle Zivildienstträger mit den entsprechenden Zivil­dienstleistenden ausgestattet werden können.

Ganz spannend finde ich, was die Zivildienstleistenden aus dem Zivildienst mitnehmen. Es gibt eine Studie, im Rahmen derer sie dazu befragt wurden: Zivildienstleistende ge­ben an, dass sie ihr Interesse an sozialen Fragen gestärkt haben, dass sie ihre kom­munikativen Fähigkeiten verbessert haben, sie haben ein größeres Verständnis für äl­tere Menschen entwickelt, sie sind belastbarer, sie haben sich Fachwissen angeeignet und haben sich auch im Bereich der Teamfähigkeit weiterentwickelt. Auch aus diesem Grund ist der Zivildienst eine hervorragende Grundlage, um später ins Berufsleben ein­steigen zu können.

Der Zivildienst ist eine Erfolgsgeschichte, es freut mich, dass er auch im neuen Budget entsprechend dotiert ist. Ich wünsche natürlich allen Zivildienstleistenden in Österreich alles Gute. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

21.19

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeord­neter David Lasar. – Bitte.