21.06

Abgeordnete Stephanie Cox, BA (PILZ): Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Die Frauenorganisation Terre des Femmes hat im Februar dieses Jahres einen Versuch gestartet, den ich gerade für die Debatte, die wir jetzt führen, sehr spannend finde. Dabei ging es darum, dass sich Transgenderpersonen einmal als Mann und einmal als Frau für einen Job beworben haben. Das Spannende an diesem Versuch ist, dass sich dieselbe Person mit denselben Fähigkeiten um denselben Job beworben hat. Das Ergebnis war, dass die Unterschiede enorm groß waren. Die Person hat als Mann bis zu 12 000 Euro mehr als Einstiegsgehalt angeboten bekom­men.

Natürlich kann man da jetzt herausklauben, was man will, dass das deswegen oder deswegen war. Wichtig ist einfach, dass ein solcher Versuch zum Nachdenken anre­gen soll. Es ist im Moment einfach noch so, dass nicht nur die Qualifikation ausschlag­gebend ist, sondern auch das Geschlecht. (Beifall bei Liste Pilz und SPÖ.)

Ich begrüße deswegen den vorliegenden Antrag sehr, die Einkommenstransparenz auch auf die Privatwirtschaft auszudehnen. Ich gebe Frau Schimanek in dem Punkt nicht recht: Ich glaube nicht, dass das eine Neiddebatte starten wird, sondern ich glaube, dass es gerade deswegen wichtig wäre, eine offene Kommunikation, einen offenen Dialog auf genau dieser Ebene zu starten. Ich kenne etliche Unternehmen, die das machen – gerade wenn man sich Schweden und Norwegen anschaut: Dort ist es bereits ab zwei Personen, ab zwei MitarbeiterInnen möglich.

Ich glaube, wir sollten uns in diese Richtung orientieren, das heißt, es sollte diese Transparenz nicht nur bei 150 Angestellten, sondern eigentlich schon ab zwei Per­sonen geben. (Zwischenruf der Abg. Schimanek.) – Frau Schimanek, ich glaube, nur mit hundertprozentiger Transparenz kann man eine Verringerung des Gender Pay Gap erreichen. (Beifall bei Liste Pilz und SPÖ. – Abg. Höbart: Das brauchen wir nicht!)

21.08

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Es ist dazu niemand mehr zu Wort gemeldet. Ich darf die Debatte schließen.

Ich weise den Antrag 226/A dem Ausschuss für Arbeit und Soziales zu.