15.53

Abgeordnete Carmen Schimanek (FPÖ): Herr Präsident! Frau Minister! Liebe Kolle­gen! Werte Zuhörer! Immer wieder müssen Frauen in Österreich leider Gewalt erfah­ren, und das ist etwas, das sie oft nicht alleine, ohne Hilfe bewältigen können. Sei es Gewalt im klassischen Sinne, sexuelle Gewalt, seien es Streitigkeiten im Zusammen­hang mit der Obsorge, sei es Arbeitslosigkeit – viele Frauen kommen mit diesen Situa­tionen alleine nicht zurecht und suchen Hilfe in Frauen- und Familienberatungsstellen. Der Zugang zu diesen Frauen- und Familienberatungsstellen, und das ist sehr wichtig, ist ein leichter und ein anonymer und ist manchmal für Frauen lebensnotwendig.

Es gibt leider Familien, in denen Gewalt tagtäglich ein Thema ist, und ich finde es wirklich sehr, sehr problematisch, wenn unsere Kinder mit Gewalt aufwachsen und Ge­walt als Erziehungsmaßnahme eingesetzt wird. Kinder und Jugendliche, die schon von Kindesbeinen an Gewalt erfahren haben, leben Gewalt natürlich auch weiter, sodass sich diese Gewaltspirale immer weiterdreht.

2016 wurden in Österreich 18 400 Personen Opfer von familiärer Gewalt und wurden in Gewaltschutzeinrichtungen betreut. 8 600 Betretungsverbote wurden von der Polizei verhängt, 1 690 Frauen und 1 670 Kinder haben in einem Frauenhaus Schutz gefun­den. Die Täter sind meist männlich und meist aus dem sozialen Umfeld der Frauen und Kinder.

Hier möchte ich mich dem Dank meiner Kollegin Carmen Jeitler-Cincelli anschließen. Den Mitarbeitern in den Frauen- und Familienberatungsstellen, die mit sehr viel Enga­gement, Einsatz und persönlichem Herzblut die Frauen in diesen schwierigen Zeiten betreuen, gehört wirklich großer Dank ausgesprochen, daher auch meinerseits ein gro­ßes Danke! (Beifall bei FPÖ und ÖVP sowie der Abg. Gamon.)

Liebe Claudia Gamon, wir haben ja schon im Vorfeld darüber gesprochen. Ich verstehe die Absicht eures Abänderungsantrages, aber ich muss dir jetzt dazu sagen: Als Abge­ordnete einer Regierungspartei einen Antrag zu stellen ist überhaupt nicht seltsam, im Gegenteil, es ist selbstbewusst. Ich finde es sehr gut, dass wir in Absprache mit der Frau Minister einen Antrag auf den Weg gebracht haben, der auch von euch allen mit­getragen wird. Das finde ich sehr gut.

Ich bedanke mich noch einmal dafür, dass ihr da mitmacht. Das ist sehr viel mehr, als in den letzten Jahren passiert ist, und für mich eine besondere Freude, weil ich diesen Teil mitverhandelt habe. (Abg. Heinisch-Hosek: Das stimmt ja nicht!) – Zusätzlich 100 Be­treuungsplätze, das ist natürlich mehr als in den letzten Jahren, selbstverständlich ist es so! (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

Was mir an diesem Abänderungsantrag nicht gefällt, ist das Wort Marketinggag. Das möchte ich aufs Schärfste zurückweisen. Sie wissen, wir haben das Budget 2018/2019 beschlossen. Vom Spielgeld möchte ich gar nicht reden. Etwas, das nicht meines ist, als Spielgeld zu bezeichnen, das kann ich jetzt nicht. Als Gleichbehandlungssprecherin bin ich zuständig für den Antrag, um den es hier geht. Dieser Antrag wird konsequent behandelt und wir werden nach Maßgabe diese 100 Betreuungsplätze ausbauen.

Ich möchte mich bei euch allen dafür bedanken, dass ihr diesen Antrag mittragt, denn das ist eine wichtige Maßnahme für Frauen und Kinder in Österreich. – Vielen Dank. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

15.57

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Cox. – Bitte.