16.55

Abgeordneter Dipl.-Ing. Alois Rosenberger (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Frau Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, Be­sucher auf der Galerie und Damen und Herren vor den Fernsehgeräten! Herzlichen Dank für die sachliche Diskussion! Das freut mich besonders. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Die Reifeprüfung ist meiner Meinung nach nicht nur der krönende Abschluss einer Schullaufbahn, sondern auch eines Lebensabschnitts, eines nicht unkritischen Lebens­abschnitts. Wir sollten uns gesellschaftlich diesem Prüfungsformat weiterhin zuwen­den, diese Berechtigung erhalten, einerseits die berufliche Berechtigung in den berufs­bil­den­den höheren Schulen, andererseits den Zugang zu den tertiären Bildungsein­rich­tun­gen.

Ich darf denjenigen, die es im ersten Anlauf noch nicht ganz geschafft haben, von dieser Stelle aus alles Gute wünschen, so wie ich es immer gegenüber meinen Maturantinnen und Maturanten gemacht habe – auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut –: Nehmen Sie das Ergebnis ernst, aber gelassen, Ihr gültiges Reifeprüfungs­zeugnis wird sich nur durch das Datum von einem anderen unterscheiden! Verzagen Sie nicht!

Die entscheidende Frage, denke ich, ist – und das wird die Gretchenfrage sein –, dass wir bei diesem hochdifferenzierten Schulwesen, wie wir es haben und auf das wir stolz sein können, weil wir auf die Talente, Neigungen und Interessen unserer Schülerinnen und Schüler eingehen können und ihnen ein Angebot machen, zentralisierte Frage­stellungen finden, die das alles abdecken. Das Problem liegt eigentlich im Detail der technischen Umsetzung. Hätten wir den Bewertungsschlüssel oder einzelne Fragestel­lungen etwas anders formuliert, wer weiß, ob wir diese Dringliche Anfrage hier auf dem Tisch hätten.

Die vorgesehene Evaluierung und Analyse wird, so wie sie angeregt wird, durch­ge­führt. Ich lege auch Wert auf eine kontinuierliche Weiterentwicklung und auf keine großen Änderungen. Man sollte aufgrund der Ergebnisse das Kind jetzt nicht mit dem Bade ausschütten.

Die Ergebnisse, die in die Schulentwicklung eingebunden sein sollen: Das wird auch im Sinne der Einsetzung der Bildungsdirektionen, des Bildungsreformgesetzes 2017 ge­sche­hen, da werden diese Ergebnisse auch sicherlich in die weitere Entwicklung der zentralisierten Reife- und Diplomprüfung Eingang finden. Man muss die Daten natürlich auch den einzelnen Schulen zur Verfügung stellen. Sie stehen zum Teil schon zur Verfügung, und man kann sich auch in der Landschaft wiederfinden und feststellen, wo man entsprechend liegt.

Ich würde in der weiteren Entwicklung der zentralisierten Reife- und Diplomprüfung vielleicht als einen spannenden Aspekt noch einbringen, dass das Ergebnis zumindest der zentralisierten Fächer nicht nur das grundsätzliche Startticket für den tertiären Bildungsbereich ist, sondern dass wir ein Element eines Bonustickets hineinbrächten. Das würde eine unglaubliche Motivation in das sekundäre Schulwesen bringen und würde diejenigen, die ein gutes Ergebnis einfahren, auch entsprechend belohnen, zumal wir in dieses Prüfungsformat insgesamt auch sehr viel Geld hineinstecken und die tertiären Bildungsreinrichtungen dann wiederum ihre Aufnahmeverfahren haben, bei denen auch grundlegende Kompetenzen abgeprüft werden.

In diesem Sinn danke ich noch einmal für die Diskussion und bitte auch um ent­sprechende Zustimmung zu dem Entschließungsantrag unserer Fraktion. – Danke. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

16.59

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Strolz. – Bitte.