20.54
Abgeordneter Dipl.-Ing. Alois Rosenberger (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Geschätzte Damen und Herren! Sehr konsensual verlaufen ist in der letzten Sitzung des Wissenschaftsausschusses die Debatte zum Tagesordnungspunkt betreffend die Akkreditierungsverfahren von FH-Studiengängen. Danke auch dafür, dass wir es zustande gebracht haben, einen fraktionsübergreifenden, einheitlichen Abänderungsantrag zu formulieren.
Formulare auszufüllen, Berichte zu schreiben, Fragebögen anzukreuzen und Vor-Ort-Kontrollen abzuhandeln ist in unserem Berufsleben unser täglich Brot, und anschließend mehr oder weniger lang auf eine Genehmigung zu warten. Das ist das Thema, mit dem wir im Berufsleben zu tun haben, und darum geht es auch bei diesem Akkreditierungsverfahren.
Die Akkreditierung von Fachhochschulstudiengängen dauert circa neun Monate. Alle sieben Jahre ist ein Audit des gesamten Qualitätsmanagementsystems der Fachhochschulen nötig, das circa ein bis eineinhalb Jahre dauert. Es wird durchgeführt von der Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria, AQ Austria genannt, und derzeit werden die Verfahren und die Richtlinien für diese Akkreditierung und für diese Audits einer Überarbeitung unterzogen. Die entsprechenden Stellungnahmen der Fachhochschulkonferenz und der Privatuniversitätenkonferenz werden eingearbeitet, und in diesem Sommer ist dann mit neuen Richtlinien zu rechnen.
So kurz, einfach und unbürokratisch wie möglich, aber so genau, streng und detailliert wie nötig: Darum geht es bei diesen Richtlinien und bei diesen Akkreditierungsverfahren; einerseits, damit die Fachhochschulträger unbürokratisch, einfach und gut arbeiten können, und andererseits, damit die Qualität entsprechend gesichert ist.
Der Fachhochschulausbau, wie er vorgesehen ist, soll auch durch diese Akkreditierungsverfahren nicht behindert werden, und es ist auch vorgesehen, dass sich die Fachhochschulen, die seit 1994 wirklich eine Erfolgsgeschichte hingelegt haben, auch entsprechend weiterentwickeln können.
Was ist das Merkmal oder was sind die Kriterien des Erfolges? – Geringe Drop-out-Raten, eine sehr kurze Studiendauer und eine enge Verbindung mit der Wirtschaft, meistens auch regional, und das alles trotz Zugangsbeschränkungen und Aufnahmeverfahren und zum Großteil moderater Studiengebühren. Wir sehen, dass die soziale Durchmischung im Fachhochschulsystem wesentlich höher als an den Universitäten ist – dort, wo all die Dinge, die ich aufgezählt habe, meistens als Teufelszeug angesehen werden.
Es hat sich in letzter Zeit auch Sorge um die Vorlage des Fachhochschulentwicklungsplans gezeigt, wobei dieser in Arbeit ist und dann auch veröffentlicht wird. Auch seitens des Budgets kann weitergearbeitet werden: Das Doppelbudget wurde beschlossen, 450 neue Studienplätze werden im Herbst des heurigen Jahres in Betrieb genommen werden. Auch da können die Fachhochschulen mit berechenbaren Rahmenbedingungen entsprechend weiterarbeiten.
Auch im Regierungsprogramm ist für die quantitative Ausweitung des Fachhochschulsystems vorgesorgt. Die längerfristige Zielgröße umfasst 60 000 Studienplätze; derzeit sind wir bei 50 000.
Da wir ständig erleben, dass das Regierungsprogramm Punkt für Punkt abgearbeitet wird, werden auch die Fachhochschulen einer guten, prosperierenden Zukunft entgegengehen. – Danke. (Beifall bei der ÖVP, bei Abgeordneten der FPÖ sowie der Abg. Gamon.)
20.58
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Kassegger. – Bitte.