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Abgeordnete Mag. Carmen Jeitler-Cincelli, BA (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsi­dentin! Sehr geehrte Frau Ministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Zuseher! Gesundheit, sauberes Wasser und Klimaschutz sind nur drei der Sustainable Development Goals, unserer Ziele, die wir uns als Weltgemeinschaft gesetzt haben. 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen haben dafür unterschrieben, dass wir das gemeinsam vorantreiben, einen Aktionsplan für die Menschen, für den Planeten und für den Wohlstand.

Dies kann aber nicht nur auf internationaler Ebene funktionieren, sondern wir müssen auch auf nationaler Ebene unsere Dinge, unsere Projekte umsetzen – und auch auf regio­naler Ebene bis hinein in die kleinste Zelle, meiner Meinung nach bis in die Familie.

Die Luftverschmutzung stellt noch immer eines der größten Probleme dar, obwohl in den vergangenen Jahren Gott sei Dank Fortschritte bei der Reduktion von anthro­pogenen Emissionen erzielt wurden. Die Außenluftbelastung führt allerdings laut aktu­ellen Einschätzungen der Weltgesundheitsorganisation immer noch zur größten Anzahl an Todesfällen und fordert bereits mehr Todesopfer als Straßenverkehrsunfälle.

Ich möchte ein Beispiel bringen: Ich war vor einigen Monaten in Pristina, und erst da ist mir bewusst geworden, was es eigentlich bedeutet, welche Gnade es ist, in einem Land zu leben, wo man gesunde Luft atmen kann. Dort herrschen Themen wie Korrup­tion vor, dort gibt es wirklich Probleme und Jugendarbeitslosigkeit, aber meiner Mei­nung nach ist ein Problem, das gar nicht so thematisiert wird, die Luft. Man steigt dort aus, denkt sich nach einem schönen Tag, dass das gar nicht so tragisch ist, was die Leute erzählen. Plötzlich, am nächsten Tag, wenn das Wetter wechselt, wird es einem bewusst: die schlechtesten Luftwerte weltweit. – Das ist eineinhalb Flugstunden von Wien entfernt. Die Augen tränen, die Kleidung riecht unglaublich am nächsten Tag, als wäre man eine Nacht lang vor einem Lagerfeuer gesessen. Also das macht schon etwas mit einem, und man versteht dann jeden Menschen, der seine Familie einpackt und sagt: Ich verlasse dieses Land.

Gesunde Luft, das ist ein Thema, wozu wir alle unseren Beitrag leisten können. Ich denke, wir haben auch den Auftrag, es anderen zu transportieren, und zwar durch unser eigenes Verhalten. Das ist mir ganz wichtig.

Ich zum Beispiel habe vor einigen Jahren entschieden, dass wir in der Familie auch mit einem Auto auskommen. Ich habe auf mein Auto verzichtet, fahre das Elektroauto meines Mannes. Das sind Dinge, die man machen kann. Man kann klimabewusst einkaufen, biologisch, regional einkaufen. Jeder kann handeln.

Das ist etwas, Herr Loacker – ich glaube, wir werden noch gute Freunde –, was die Wähler honorieren. Wir in der ÖVP sind nämlich mit Vorzugsstimmen gewählt und nicht auf Gnaden von Sebastian Kurz. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der FPÖ. Abg. Loacker: Bussi! Bussi!)

Der Großteil von uns allen ist mit Vorzugstimmen gewählt. Zum Beispiel waren es bei mir knapp 5 000 Menschen, die es gut gefunden haben, wie ich in den letzten Jahren gehandelt habe, wie ich gewählt habe. (Abg. Nehammer: Wie viele Vorzugsstimmen hat der Herr Loacker? ... Na, gar keine wahrscheinlich! – Weitere Zwischenrufe bei ÖVP und FPÖ.) Es ist die Frage, wie es bei Ihnen ist – so viel zum Thema. So viel Arroganz mit knapp 7 Prozent finde ich ein bisschen überheblich, aber das macht nichts. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

Wir haben nur einen Planeten, ich glaube, das eint uns. Wir haben einen gemein­sa­men Planeten. Leben wir auf dieser Erde, leben wir im Heute mit dem Bewusstsein für morgen! Wir alle stehen in einer globalen Verantwortung, dazu können wir alle unseren Beitrag leisten. – Vielen, vielen Dank. (Beifall bei ÖVP und FPÖ.)

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