Nationalrat, XXVI.GPStenographisches Protokoll51. Sitzung, 22. November 2018 / Seite 100

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haltung bedeutet auch ein hohes Maß an Verantwortung. Derjenige, der das Tier annimmt, muss über die Bedürfnisse, die das Tier hat, aufgeklärt sein, denn dann kann er auch entsprechend reagieren.

Ich darf mich abschließend auch noch Kollegen Riemer anschließen, der gesagt hat, dass Tiere keine Weihnachtsgeschenke sind. Noch einmal: Tierhaltung bedeutet ein hohes Maß an Verantwortung, diese sollte man wahrnehmen. Mit diesem Gesetz, glaube ich, kommen wir dem wesentlich näher. (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ordneten der FPÖ.)

13.12


Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Abgeord­nete Bißmann. – Bitte.


13.12.42

Abgeordnete Dipl.-Ing. (FH) Martha Bißmann (ohne Klubzugehörigkeit): Frau Präsidentin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Bürgerinnen und Bürger hier im Haus! Frau Ministerin! Ich bedanke mich eingangs bei Frau Mag.a Alexandra Lehner-Piesinger, der Präsidentin des österreichischen Beagle Clubs, für die Unterstützung bei der Erstellung dieser Rede.

Wir kennen alle das erschreckende Bild von verwahrlosten Welpen, die mit illegalen Tiertransporten angeliefert werden. Sie stammen meist aus Zuchtfabriken und sind für den Weiterverkauf im Handel bestimmt. Ich bin überzeugt, wir sind uns alle darin einig, Tiere sind keine Waren, sondern Lebewesen, deshalb ist es auch gut und richtig, den Verkauf von Hunden und Katzen in Zoohandlungen zu verbieten.

Bei den im Handel vertriebenen Welpen kennt man meist deren Herkunft und Ge­sundheitszustand nicht. Es ist aber für die Welpenkäufer und -käuferinnen sehr wichtig, über die Herkunft der Welpen genau Bescheid zu wissen – aus einem ganz einfachen Grund: Wie bei den Menschen ist die Frühphase der Welpen wesentlich und aus­schlaggebend für das spätere Verhalten der Hunde, eben der erwachsenen Hunde. Eine zu frühe Trennung von der Mutter kann zu schweren Verhaltensstörungen führen. Die in den Tierhandlungen angebotenen Welpen sind aber meist zwischen acht und zwölf Wochen alt, befinden sich gerade in dieser wichtigen Prägungs- und Sozialisie­rungsphase. Diese Phase der Welpen stellt hohe Anforderungen an die jeweiligen Bezugspersonen und das Umfeld der Welpen. MitarbeiterInnen einer Tierhandlung haben einfach zu wenig Zeit und auch meist zu wenig artspezifisches Wissen, um diese vielfältige Aufgabe zu erfüllen.

Gerade in dieser Jahreszeit, wenn sich die Einkaufszentren wieder mit Menschen­massen füllen werden, ist die Unterbringung von Hunden und Katzen in Tierhandlun­gen eine Zumutung. Falls Sie sich ganz persönlich überlegen, einen Hund mit in den Familienkreis aufzunehmen, diesen als Weihnachtsgeschenk Ihren Kindern zu schen­ken, informieren Sie sich vorab über die Bedürfnisse Ihres zukünftigen Familien­mitglieds! Es gibt in Österreich ganz viele Klubs und Vereine, die sich dafür einsetzen, den zukünftigen Besitzer mit dem Thema Hund vertraut zu machen, und sich um die Bedürfnisse und Rechte des besten und treuesten Freundes des Menschen kümmern.

Viele freiwillige Helferinnen und Helfer engagieren sich Tag für Tag für das Wohl der Tiere, dafür gebührt ihnen unsere Hochachtung und größter Dank. Diese Helferinnen und Helfer werden sich bestimmt auch sehr engagiert beim Tierschutzvolksbegehren einbringen, das sich gerade in der Vorbereitung befindet. Unterstützen wir als Parlamentarier doch die Arbeit dieser unzähligen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, der Tierschützer in diesem Land, indem wir einen gesetzlichen Rahmen schaf­fen, mit dem das Leid dieser Welpen von vornherein verhindert wird!

 


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